20 Jahre Grundwasserdatenbank Wasserversorgung

1  Beprobung 2011
1.1 Die wichtigsten Ergebnisse
1.2 Dateneingang

2  Landesweite Auswertungen
2.1 Ergebnisübersicht
2.2 Grafische und kartografische Auswertungen
2.2.1 Nitrat
2.2.2 Pflanzenschutzmittel und Metaboliten
2.2.3 pH-Wert
2.2.4 Chlorid
2.2.5 Eisen
2.2.6 Mangan
2.2.7 Tri- und Tetrachlorethen

Anhang
Abkürzungen
Literaturverzeichnis
Datengrundlagen
Datenrücklauf
Messstellenbetreiber
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Impressum


20 Jahre Grundwasserdatenbank Wasserversorgung

Die Grundwasserdatenbank Wasserversorgung

Grund- und Quellwässer sind in Baden-Württemberg mit einem Anteil von ca. 70 % die wichtigste Ressource zur Trinkwassergewinnung. Der nachhaltige Schutz der natürlichen Reinheit dieser Ressourcen liegt daher im existenziellen Interesse aller Wasserversorgungsunternehmen und der von ihnen mit Trinkwasser versorgten Bevölkerung.

Vor diesem Hintergrund haben die baden-württembergischen Wasserversorgungsunternehmen, vertreten durch die kommunalen Landesverbände und Wasserfachverbände (Gemeindetag, Städtetag, VKU, VGW, DVGW und vedewa r.V.) im Jahre 1992 die Grundwasserdatenbank Wasserversorgung (GWD-WV) gegründet. Sie erfasst, sozusagen als Wareneingangskontrolle, landesweit die Beschaffenheitsdaten der Grund- und Quellwasservorkommen, die von den baden-württembergischen Wasserversorgungsunternehmen zur Trinkwasserversorgung genutzt werden.

In den 20 Jahren ihres Betriebs hat sich die GWD-WV zu einem wichtigen Instrument des vorbeugenden Gewässerschutzes bei der Überwachung und Beschreibung der Qualität des in Baden-Württemberg für die Trinkwasserversorgung genutzten Grund- und Quellwassers entwickelt. Sie enthält mittlerweile Grundwasserbeschaffenheitsdaten aus 21 Beprobungsjahren (1990 bis 2011) zu über 3.000 Messstellen (siehe Abbildung 1) und mehr als 64.000 Grundwasseranalysen mit über 1 Million Messwerten. Mit diesen langjährigen und dichten Zeitreihen liegen jetzt zuverlässige, immissionsorientierte Trendanalysen vor, die z.B. eine Überprüfung der Wirksamkeit der SchALVO (Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung) ermöglichen, die mit emissionsorientierten Vorgaben den Grundwasserschutz verbessern soll.

Kooperationsvereinbarungen mit dem Land Baden-Württemberg

1. Kooperationsvereinbarung über die Bereitstellung von Rohwasserbeschaffenheitsdaten zum Betrieb des Grundwasserbeschaffenheitsmessnetzes des Landes Baden-Württemberg

Die Grundwasserdatenbank Wasserversorgung ist wesentlicher Bestandteil einer bereits 1984 mit dem Land Baden-Württemberg vereinbarten Kooperation der Wasserversorgungswirtschaft im Rahmen des Grundwasserüberwachungsprogrammes des Landes Baden-Württemberg. Über die GWD-WV stellen die Wasserversorgungsunternehmen dem Land für das Grundwasserüberwachungsprogramm Baden-Württemberg jährlich Grundwasserbeschaffenheitsdaten von rund 750 Rohwassermessstellen zur Verfügung und erbringen damit als einziger Kooperationspartner des Landes die seinerzeit bei der Konzeption des Grundwasserüberwachungsprogrammes zugesagten Kooperationsleistungen.

2. Kooperationsvereinbarung über die Bereitstellung und Auswertung von Rohwasserbeschaffenheitsdaten zum Vollzug des Grund- und Quellwasserschutzes im Rahmen der SchALVO

Die Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung (SchALVO) vom 28.02.2001 sieht eine Einstufung aller Wasserschutzgebiete in Baden-Württemberg entsprechend der Rohwasserbeschaffenheit (Nitrat und Pflanzenschutzmittel) vor. Die Einstufungen werden jährlich von den Unteren Wasserbehörden durchgeführt und veröffentlicht. Die Rohwasserdaten müssen daher für den Vollzug der SchALVO flächendeckend in ausreichender Dichte vorliegen.

Eine hierzu vom Land Baden-Württemberg vorgesehene Messverordnung, mit der die Unternehmen der öffentlichen Wasserversorgung in Baden-Württemberg verpflichtet werden sollten, auf ihre Kosten die Wasserfassungen in allen Wasserschutzgebieten untersuchen zu lassen, konnte von den kommunalen Landesverbänden sowie den Wasserfachverbänden durch den Vorschlag einer weiteren Kooperationsvereinbarung abgewendet werden. Dabei konnten die Verbände auch eine erhebliche Reduzierung der Häufigkeit und des Untersuchungsumfanges der Beprobungen gegenüber den vom Land Baden-Württemberg ursprünglich vorgesehenen Messzyklen erwirken. Anstelle der vorgesehenen Messverordnung wurde daher im Jahr 2003 eine zweite Kooperationsvereinbarung mit dem Land Baden-Württemberg getroffen, die die Bereitstellung und Auswertung von Rohwasserbeschaffenheitsdaten zum Vollzug des Grund- und Quellwasserschutzes im Rahmen der SchALVO durch die Wasserversorgungsunternehmen zum Gegenstand hat.

Abb. 1: Regionale Verteilung der SchALVO-relevanten Messstellen (Beprobung 2011)
Abb. 1: Regionale Verteilung der SchALVO-relevanten Messstellen (Beprobung 2011)


Als Instrument zur Umsetzung dieser Vereinbarung dient eine Erweiterung der bestehenden Grundwasserdatenbank Wasserversorgung. Im Rahmen dieser Erweiterung werden seit dem 01.04.2003 durch die Grundwasserdatenbank Wasserversorgung die zur SchALVO-Einstufung der Wasserschutzgebiete notwendigen Daten erhoben und den Unteren Wasserbehörden als Kooperationsbeitrag zur Verfügung gestellt. Bereits ab dem ersten Beprobungsjahr 2003 wurden dem Land Baden-Württemberg zahlreiche Rohwasserdaten von Messstellen übermittelt, die zur Einstufung der Wasserschutzgebiete herangezogen werden konnten.


Betrieb und Datenbereitstellung

Die sich aus den Kooperationsvereinbarungen ergebenden Aufgaben für die Grundwasserdatenbank Wasserversorgung umfassen im Wesentlichen:
  - die Organisation der Datenerhebung und Sammlung der Grundwasserbeschaffenheitsdaten in Kooperation mit den Wasserversorgungsunternehmen und deren Auftragslaboratorien
  - Plausibilitätsprüfungen der übergebenen Daten hinsichtlich formaler und fachlicher Kriterien sowie Überprüfungen auf Vollständigkeit
  - Datentransfer zu den Unteren Wasserbehörden (Landratsämter) bzw. zur Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)
  - individuelle und landesweite Auswertungen der Daten.

Die Unteren Wasserbehörden legen im Rahmen der Kooperationsvereinbarung repräsentative, so genannte SchALVO-relevante Messstellen in den Wasserschutzgebieten fest, die für eine künftige Beprobung vorgesehen sind und stellen für diese Messstellen die für eine Beprobung notwendigen Stammdaten zur eindeutigen Identifikation der Messstelle (Grundwassernummer, Bezeichnung, Rechts- / Hochwert, Betreiber, Nitratklasse) zur Verfügung.

Momentan liegen der GWD-WV Angaben von etwa 3.500 Messstellen aus über 2.000 Wasserschutzgebieten vor, die nach den Vorgaben der SchALVO in Normalgebiete, Problemgebiete und Sanierungsgebiete eingestuft werden. Damit sind die rechtskräftig ausgewiesenen Wasserschutzgebiete in Baden-Württemberg weitgehend abgedeckt.

Die Wasserversorgungsunternehmen werden durch die Grundwasserdatenbank Wasserversorgung über den Umfang und die Häufigkeit der vorgesehenen Untersuchungen in regelmäßig versendeten Beprobungsplänen informiert.

Der Datentransfer sowohl seitens der Betreiber der Messstellen bzw. deren Laboratorien zur GWD-WV als auch von der GWD-WV zu den unteren Wasserbehörden bzw. zur Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) erfolgt mittels der EDV-Schnittstelle LABDÜS und via E-Mail.

Im Zuge der Umsetzung dieser Beprobungspläne erfolgt auch eine Überprüfung der festgelegten Stammdaten und Messstellen auf der Grundlage von Rückfragen und Vorschlägen der Wasserversorgungsunternehmen z.B. bezüglich ungeeigneter Messstellen oder Änderungen der Messstellenauswahl unter Berücksichtigung anderer Messprogramme. Hierdurch wurden häufig sowohl Verbesserungen hinsichtlich fachlicher als auch wirtschaftlicher Gesichtspunkte erzielt.

Die bereits in den vergangenen Jahren sehr hohe Beteiligung der Wasserversorgungsunternehmen an der Kooperation hat sich naturgemäß mit der Erweiterung der Kooperation auf die SchALVO-relevanten Messstellen nochmals deutlich erhöht (Abbildung 2). Diese erfreuliche Tatsache muss allerdings vor dem Hintergrund gesehen werden, dass es sich bei der Kooperationsvereinbarung über die Bereitstellung und Auswertung von Rohwasserbeschaffenheitsdaten zum Vollzug des Grund- und Quellwasserschutzes im Rahmen der SchALVO um eine dauerhafte Abwendung der Einführung einer Rohwasseruntersuchungsverordnung handelt, an die seitens des Landes höhere Beteiligungserwartungen gestellt werden als an die Beteiligung der Wasserversorgungsunternehmen am allgemeinen Grundwasserüberwachungsprogramm des Landes.

Abb. 2: Zeitliche Entwicklung des Dateneingangs der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung seit 1990
Abb. 2: Zeitliche Entwicklung des Dateneingangs der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung seit 1990


Auch wenn seitens des Landes die bisher erreichten Beteiligungen von bis zu 90 % der SchALVO-relevanten Messstellen als sehr positiv bewertet werden, ist für einen dauerhaften Vollzug der SchALVO auf der Grundlage von Kooperationsleistungen zukünftig eine weitere Steigerung und Konsolidierung des Beteiligungsgrades unbedingte Voraussetzung.

Resümee

Die Grundwasserdatenbank Wasserversorgung hat sich zu einem wichtigen Instrument des vorbeugenden Gewässerschutzes bei der Überwachung und Beschreibung der Qualität des in Baden-Württemberg für die Trinkwasserversorgung genutzten Grund- und Quellwassers entwickelt. Seit nunmehr 20 Jahren werden die von den Wasserversorgungsunternehmen bereitgestellten Daten in die Grundwasserdatenbank Wasserversorgung aufgenommen und stehen dort für Auswertungen zur Verfügung. Die Daten werden dem Land Baden-Württemberg als Kooperationsbeitrag der Wasserversorgungsunternehmen zur landesweiten Grundwasserüberwachung weitergegeben und stellen so einen wichtigen Bestandteil des Grundwassermessnetzes des Landes Baden-Württemberg dar.

Die seit dem Jahr 2003 im Rahmen der zweiten Kooperationsvereinbarung mit dem Land zur Verfügung gestellten Daten sind Grundlage der jährlich von den Unteren Wasserbehörden durchgeführten und veröffentlichten Einstufung der Wasserschutzgebiete. Aufgrund des bisherigen guten Erfolgs dieser Vorgehensweise verzichtet das Land auf die Erhebung der Daten auf dem Wege einer Rohwasseruntersuchungsverordnung.


1.1 Die wichtigsten Ergebnisse

Für den Beprobungszeitraum 2011 wurden im Rahmen der Kooperation von insgesamt 666 Wasserversorgungsunternehmen 4.879 Analysenergebnisse von 2.183 Messstellen zur Verfügung gestellt (siehe auch Abb. 10).

Nitrat

Der landesweite Jahresmittelwert der Beprobung 2011 liegt mit 19,4 mg/L zwar wieder unter dem hohen Wert des Vorjahres, der bisherige Minimalwert von 19,3 mg/L aus dem Jahre 2009 wird jedoch nicht erreicht.. Von den 1.759 im Jahr 2011 beprobten Messstellen weisen 15 % einen Nitratgehalt von über 37,5 mg/L (entsprechend 75% des Schwellenwertes der Grundwasserverordnung) auf, an 78 Rohwassermessstellen wird der Schwellenwert der Grundwasserverordnung und der Grenzwert der Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) von 50 mg/L überschritten.

Abb. 3: Jahresmittelwerte Nitrat
Abb. 3: Jahresmittelwerte Nitrat


Damit ist es mit der SchALVO gelungen, die mittlere Nitratkonzentration unter das Niveau von 1990 zu führen. Die SchALVO-Maßnahmen greifen demnach offensichtlich in der Mehrzahl der Wasserschutzgebiete. Dies wird durch die abnehmenden Jahresmittelwerte wiedergegeben. Allerdings gibt es auch eine nicht vernachlässigbare Anzahl von Sanierungsgebieten für die diese Aussage nicht zutrifft. So sind in der Abb. 14 den Mittelwerten aller Messstellen aus Sanierungsgebieten die Mittelwerte von rund 50 MST aus Sanierungsgebieten gegenübergestellt, für die die Messstellenmittelwerte aus den letzten drei Beprobungsjahren über ihren langjährigen Mittelwerten seit 1994 liegen. Auf diesen sollte zukünftig das spezielle Augenmerk gelegt werden.


Pflanzenschutzmittel und Metaboliten

Im Rahmen des zweiten landesweiten PSM-Monitorings standen in den Jahren 2009 bis 2011 wiederum drei Wirkstoffgruppen zur Untersuchung an (Tabelle1). Nachdem im Jahre 2009 die Metaboliten von Tolylfluanid und Chloridazon aufgrund ihrer aktuellen Bedeutung als erste Gruppe (PSM D) untersucht wurden, stellten in den Beprobungsjahren 2010 und 2011 turnusgemäß die Untersuchungen zur Gruppe der Phenoxyalkancarbonsäuren einschließlich des Bentazons (PSM A) sowie die Untersuchungen zur Gruppe der Triazine und weiterer ausgewählter Stickstoffverbindungen (PSM B) den Schwerpunkt der Untersuchungen dar.


Tabelle 1: Wirkstoffe und Metaboliten im PSM-Monitoring 2009 bis 2011


Wirkstoffgruppe D


Wirkstoffgruppe A

Wirkstoffgruppe B
Metaboliten Ausgewählte Phenoxyalkancarbonsäuren einschl. Bentazon Triazine und weitere ausgewählte Stickstoffverbindungen
N,N-Dimethylsulfamid (DMS)
Chloridazon
Desphenyl-Chloridazon
Methyldesphenyl-Chloridazon
Bentazon
Mecoprop
Dichlorprop
2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D)
4-Chlor-2-methylphenoxyessigsäure (MCPA)
Dicamba
Atrazin
Desethylatrazin
Desethylterbutylazin
Desisopropylatrazin
Simazin
Terbutylazin
Bromacil
Propazin
Hexazinon
Metolachlor
Metazachlor
Metalaxyl
2,6-Dichlorbenzamid


Ein Überblick über die Ergebnisse des PSM-Monitorings der Beprobungen 2009 bis 2011 geht aus der Ergebnisübersicht (Abb.4) hervor.

Abb. 4: Ergebnisübersicht PSM-Monitoring 2009-2011
Abb. 4: Ergebnisübersicht PSM-Monitoring 2009-2011


Grundlage sind jeweils rund 2.000 untersuchte Messstellen im Rahmen des Monitoring-Programms. Die Ergebnisse bestätigen im Wesentlichen die bereits aus den Ergebnissen der vorjährigen Beprobungen bekannten Konzentrationsverteilungen und regionalen Belastungsschwerpunkte.

Die häufigsten Überschreitungen des gesundheitlichen Orientierungswertes (GOW) finden sich nach wie vor für DMS, ein Abbauprodukt des Fungizids Tolylfluanid, dessen Zulassung für Freilandanwendungen Anfang 2007 vom BVL widerrufen wurde.


Abb. 5: Konzentrationsverteilung für N,N-Dimethylsulfamid
Abb. 5: Konzentrationsverteilung für N,N-Dimethylsulfamid


Als Metabolit mit den landesweit häufigsten Positivbefunden hat sich der Metabolit B1 des Chloridazons, das Desphenyl-Chloridazon, bestätigt. Während der Herbizid-Wirkstoff Chloridazon selbst in keiner der 2.005 untersuchten Messstellen in einer Konzentration über 0,05 µg/L festgestellt wurde, liegen für 41% der 2.018 untersuchten Messstellen Positivbefunde über 0,05 µg/L vor. Für den etwas weniger häufig auftretenden Metaboliten Methyldesphenyl-Chloridazon liegt der Anteil der Positivbefunde immer noch bei 21,4%.


Abb. 6: Konzentrationsverteilung für Desphenyl-Chloridazon
Abb. 6: Konzentrationsverteilung für Desphenyl-Chloridazon


Die regionale Verteilung der Messstellen mit erhöhten Belastungen durch Desphenyl-Chloridazon zeigt deutliche Schwerpunkte in den Einsatzgebieten des Wirkstoffes Chloridazon (Zuckerrübenanbau).


Abb. 7: Regionale Verteilung der Desphenyl-Chloridazon-Belastungen (Medianwerte der Beprobungen 2009-2011)
Abb. 7: Regionale Verteilung der Desphenyl-Chloridazon-Belastungen (Medianwerte der Beprobungen 2009-2011)


Wie bereits im ersten Monitoringprogramm wurden aus der PSM-Wirkstoffgruppe A (Phenoxyalkancarbonsäuren einschließlich des Bentazons) nur für den Wirkstoff Bentazon Überschreitungen des Schwellenwertes der Grundwasserverordnung festgestellt.

Von den 1.973 in den Jahren 2009 bis 2011 beprobten Messstellen weisen 8 Messstellen eine mittlere Bentazon-Konzentration von über 0,075 µg/L (entsprechend 75% des Schwellenwertes der Grundwasserverordnung) auf, an 5 Rohwassermessstellen wird der Schwellenwert der Grundwasserverordnung von 0,1 µg/L überschritten.

Damit wird von den zugelassenen Wirkstoffen Bentazon am häufigsten gefunden, obwohl die Positivbefunde in den letzten Jahren dazu geführt haben, dass zahlreiche Anwendungsbeschränkungen erlassen wurden. Aufgrund seiner hohen Mobilität im Untergrund wurde beispielsweise der Einsatz auf besonders durchlässigen Böden verboten. Aus den Konzentrationsganglinien der belasteten Messstellen lässt sich bisher keine allgemeine Tendenz ableiten, da seit 2004 sowohl fallende als auch nach wie vor steigende Konzentrationen beobachtet werden.

Aus der PSM-Wirkstoffgruppe B (Triazine und weitere ausgewählte Stickstoffverbindungen) liegen, über 20 Jahre nach dem Verbot des Atrazins, noch immer für Atrazin und dessen Abbauprodukt Desethylatrazin die häufigsten Positivbefunde vor (Abb. 8). Außer diesen beiden Stoffen werden Positivbefunde nur noch für 2,6-Dichlorbenzamid, den nicht-relevanten Metaboliten des Herbizids Dichlobenil gefunden. Auch für dieses Herbizid wurde bereits am 23. August 2004 die Zulassung durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) widerrufen. Während im Monitoring-Zeitraum 2004 bis 2007 der Anteil der Messstellen mit Positivbefunden noch 3% (67 Messstellen) betrug, wiesen im aktuellen Monitoring nur noch etwa halb soviel Messstellen (1,5%, 32 Messstellen) solche Befunde auf.


Abb. 8: Konzentrationsverteilung für Atrazin
Abb. 8: Konzentrationsverteilung für Atrazin


Grund- und Quellwasserqualität

Neben den nach der SchALVO notwendigen Nitrat- und PSM-Untersuchungen wurden auch im Jahr 2011 rund 750 Messstellen auf die Parameter des Grundmessprogramms (GMP) untersucht.

Abb. 9: Ergebnisübersicht der GMP-Beprobungen 2011
Abb. 9: Ergebnisübersicht der GMP-Beprobungen 2011


Werte unterhalb der analytischen Bestimmungsgrenze sind in Abb. 9 blau gekennzeichnet. Grün dargestellte Werte liegen über der Bestimmungsgrenze aber unter dem jeweiligen Warnwert des Grundwasserüberwachungsprogrammes bzw. unter 75% des jeweiligen Schwellenwertes der Grundwasserverordnung. Überschreitungen von Warnwerten nach dem Grundwasserüberwachungsprogramm bzw. von 75% der Schwellenwerte sind gelb, Überschreitungen der Grenzwerte nach der Trinkwasserverordnung bzw. der Schwellenwerte nach der Grundwasserverordnung rot dargestellt.

Die regelmäßige Untersuchung der Parameter des Grundmessprogrammes soll eine grundlegende Beurteilung der Grundwasserbeschaffenheit und die Erkennung und Beobachtung langfristiger Entwicklungen ermöglichen.

Nach einer zwanzigjährigen Laufzeit der Untersuchungen im Rahmen des Grundmessprogramms gemäß den Grundsatzpapieren des Grundwasserüberwachungsprogramms Baden-Württemberg war ab der Beprobung 2010 der Parameterumfang in Abstimmung zwischen dem Land Baden-Württemberg und den kommunalen Landesverbänden sowie den Wasserfachverbänden erheblich reduziert worden.

Die neuen Vorgaben sehen eine jährliche Untersuchung mit geringerer Parameteranzahl vor, die zur Erweiterung der Beurteilungsmöglichkeiten alle 3 Jahre, erstmalig im Beprobungsjahr 2012, durch zusätzliche Parameter eines erweiterten Grundmessprogrammes ergänzt werden. Dadurch soll unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Gesichtspunkte gleichwohl eine vertiefte, langfristige Beobachtung der Grundwasserbeschaffenheit erreicht werden.

Die detaillierten Parameterumfänge des reduzierten und des erweiterten Grundmessprogrammes sind sowohl aus den versandten Beprobungsplänen 2012 ersichtlich als auch in Form eines Informationsblattes auf der Internetseite der Grundwasserdatenbank (www.grundwasserdatenbank.de) verfügbar.

Weitergehende Auswertungen des DVGW-Technologiezentrums Wasser in Karlsruhe zur Nitratbelastung und zu Metabolitenbefunden im Rohwasser Baden-Württembergs sind im diesjährigen Sonderbericht der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung: „20 Jahre Grundwasserdatenbank Wasserversorgung – Belastung der Rohwässer Baden-Württembergs“ zusammengestellt. Darin werden beispielhaft die Entwicklung der Nitratkonzentrationen seit Gründung der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung und die aktuellen PSM-Ergebnisse zusammenfassend dargestellt und bewertet.


1.2 Dateneingang

Die Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung (SchALVO) sieht in Baden-Württemberg eine Einstufung aller Wasserschutzgebiete auf Grundlage der Rohwasserbeschaffenheit bezüglich ihrer Belastungen mit Nitrat und Pflanzenschutzmitteln vor.

Seit dem 01.04.2003 werden im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land Baden-Württemberg und den kommunalen Landesverbänden sowie den Wasserfachverbänden diese Daten von der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung (GWD-WV) erhoben und den Unteren Wasserbehörden zur Verfügung gestellt. Die Beprobungshäufigkeit der Messstellen ist dabei von der Einstufung des jeweiligen Wasserschutzgebiets abhängig. Die SchALVO enthält folgende Kriterien für die Klassifizierung von Wasserschutzgebieten (Tabelle 2):

Tabelle 2: Einstufung von Wasserschutzgebieten

Nitratkonzentration
oder
Problemgebiet
über 35 mg/L über die Dauer von 2 Jahren Nitratkonzentration über 25 mg/L und über 5 Jahre eine mittlere jährlich Zunahme um 0,5 mg/L
Sanierungsgebiet
über 50 mg/L über die Dauer von 2 Jahren
Nitratkonzentration über 40 mg/L und über 5 Jahre eine mittlere jährlich Zunahme um 0,5 mg/L

Alle Wasserschutzgebiete, die nicht den in Tabelle 2 aufgelisteten Kriterien entsprechen, werden als Normalgebiete eingestuft.

Die SchALVO sieht eine quartalsweise Beprobung der Messstellen in Problem- und Sanierungsgebieten vor. Für Messstellen in Normalgebieten reichen 2 Beprobungen pro Jahr aus. Die Kooperationsvereinbarung mit dem Land sieht außerdem vor, Messstellen mit Nitratgehalten unter 20 mg/L (Normalgebiet Niveau II) nur alle 3 Jahre zu beproben (Tabelle 3).


Tabelle 3: Nitratuntersuchungen an SchALVO-Messstellen

geforderte Nitratuntersuchungen
Sanierungsgebiete 4 Proben im Jahr:
Mrz/Apr, Mai/Jun, Aug/Sep, Nov/Dez
Problemgebiete 4 Proben im Jahr:
Mrz/Apr, Mai/Jun, Aug/Sep, Nov/Dez
Normalgebiete
- Niveau I (über 20 mg/L)

- Niveau II (unter 20 mg/L)
2 Proben im Jahr:
Mrz/Apr, Aug/Sep

alle 3 Jahre

Die GWD-WV informiert die Wasserversorgungsunternehmen halbjährlich durch detaillierte Beprobungspläne über Umfang und Häufigkeit der notwendigen Rohwasseruntersuchungen. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden über die beauftragten Laboratorien an die GWD-WV übermittelt und von dort den Unteren Wasserbehörden zur Einstufung der Wasserschutzgebiete zur Verfügung gestellt.
Landesweit sind für die aktuell ausgewiesenen Wasserschutzgebiete 2.680 Rohwassermessstellen festgelegt, die regelmäßig von den Wasserversorgungsunternehmen beprobt werden. Auch im Beprobungszeitraum 2011 wurde durch die Wasserversorgungsunternehmen im Rahmen der freiwilligen Kooperation wiederum ein erheblicher Beitrag geleistet. Insgesamt wurden von 666 Wasserversorgungsunternehmen 4.879 Analysenergebnisse von 2.183 Messstellen zur Verfügung gestellt.


 Abb. 10: Entwicklung des Dateneingangs der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung
Abb. 10: Entwicklung des Dateneingangs der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung


Die seit 2003 erheblich gestiegene Beteiligung (Abb. 10) ist auch auf die Umsetzung der zweiten Kooperationsvereinbarung zur Grundwasserüberwachung zurückzuführen. Diese Entwicklung beweist das anhaltende Interesse der Wasserversorgungsunternehmen am Grundwasserschutz zur Sicherung der Qualität der Trinkwasserversorgung in Baden-Württemberg.

Die in 2011 gegenüber dem Beprobungsjahr 2010 geringfügig niedrigere Analysenzahl ist auf den 3-jährigen SchALVO-Untersuchungszyklus für Messstellen mit Nitratgehalten unter 20 mg/L (Normalgebiet Niveau II) zurückzuführen.

Die Verteilung der Nitratuntersuchungen auf die Messstellen der unterschiedlichen Nitratklassen geht aus der Tabelle 4 hervor.

Tabelle 4: Nitratuntersuchungen 2011 nach Nitratklassen

Anzahl Messstellen Nitrat-Untersuchungen in 2011
Sanierungsgebiete 136 494
Problemgebiet 425 1471
Normalgebiete - Niveau I 861 1576
Normalgebiete - Niveau II 1258 1086

Tabelle 5 zeigt die Beteiligung der Wasserversorgungsunternehmen an der GWD-WV, geordnet nach Stadt- und Landkreisen.

Tabelle 5: Beteiligung der Wasserversorgungsunternehmen an der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung nach Land- und Stadtkreisen (Sortierung nach Regierungsbezirken)
Land- und Stadtkreis Anzahl beprobter Messstellen
2010 2011
Regierungsbezirk Stuttgart    
Stadtkreis Stuttgart
Landkreis Böblingen
Landkreis Esslingen
Landkreis Göppingen
Landkreis Ludwigsburg
Rems-Murr-Kreis
Stadtkreis Heilbronn
Landkreis Heilbronn
Hohenlohekreis
Landkreis Schwäbisch Hall
Main-Tauber-Kreis
Landkreis Heidenheim
Ostalbkreis
Summe

  2
28
39
29
79
158
5
93
72
98
123
16
104
846
 
  2
33
31
33
79
135
5
87
71
93
118
16
88
791
 
Regierungsbezirk Karlsruhe    
Stadtkreis Baden-Baden
Stadtkreis Karlsruhe
Landkreis Karlsruhe
Landkreis Rastatt
Stadtkreis Heidelberg
Stadtkreis Mannheim
Neckar-Odenwald-Kreis
Rhein-Neckar-Kreis
Stadtkreis Pforzheim
Landkreis Calw
Enzkreis
Landkreis Freudenstadt
Summe
  8
3
88
64
27
6
59
87
4
78
59
18
501
 
  9
3
84
52
21
7
51
88
4
63
58
23
463
 
Regierungsbezirk Freiburg    
Stadtkreis Freiburg
Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
Landkreis Emmendingen
Ortenaukreis
Landkreis Rottweil
Schwarzwald-Baar-Kreis
Landkreis Tuttlingen
Landkreis Konstanz
Landkreis Lörrach
Landkreis Waldshut
Summe
  7
98
46
80
57
64
34
96
81
77
640
 
  7
90
47
76
55
48
35
91
69
70
588
 
Regierungsbezirk Tübingen    
Landkreis Reutlingen
Landkreis Tübingen
Zollernalbkreis
Stadtkreis Ulm
Alb-Donau-Kreis
Landkreis Biberach
Bodenseekreis
Landkreis Ravensburg
Landkreis Sigmaringen
Summe
  23
21
18

37
67
34
74
74
348
 
  22
21
21
1
36
66
32
78
64
341
 
Land gesamt
  2.335
  2.183  


2.1 Ergebnisübersicht

Aus der Beprobung 2011 liegen Werte für etwa 200 verschiedene Parameter mit unterschiedlichen Messhäufigkeiten vor.

Die Tabelle 6 gibt einen statistischen überblick über die Ergebnisse der Beprobung 2011 unter Einbeziehung folgender Klassen:
> BG: Werte zwischen der analytischen Bestimmungsgrenze der Laboratorien und WW.
> WW: Werte oberhalb des Warnwertes Grundwasserüberwachungsprogrammes des Landes Baden-Württemberg, 75% Werte der Schwellenwerte der Grundwasserverordnung (SW) oder 75% der gesundheitlichen Orientierungswerte der UBA-Empfehlung (GOW) und kleiner oder gleich GW
> GW: Werte oberhalb der Grenzwerte der Trinkwasserverordnung, der Schwellenwerte der Grundwasserverordnung (SW) oder der gesundheitlichen Orientierungswerte der UBA-Empfehlung (GOW).

Tabelle 6: Ergebnisübersicht der Beprobung 2011

Grundwasserdatenbank Wasserversorgung

Ergebnisse der Beprobung 2011

Lfd. Nr.

Parameter

Dimension

Anzahl der Messstellen

WW nach LUBW, 75% des SW nach GrwV bzw. GOW

Grenzwert nach TrinkwV 2001,
SW nach GrwV bzw. GOW

Extremwerte 1)

 

 

 

Beprobt

≥ BG

> WW

> GW

 

 

 

1.

Temperatur

°C

695

694

1

0

20

 

4,9 / 21,1

2.

El. Leitfähigkeit (20 °C)

mS/m

850

849

1

0

200

250

2,3 / 236

3.

pH-Wert (...°C)

848

848

72

72

6,5 / 9,5

6,5 / 9,5

5,0 / 9,1

4.

Sauerstoff

mg/L

657

644

0

0

-

16,3

5.

Aluminium

mg/L

726

239

1

4

0,16

0,2

0,27

6.

Eisen

mg/L

769

285

0

28

-

0,2

5,0

7.

Mangan

mg/L

769

88

0

40

-

0,05

0,89

8.

Nitrat

mg/L

1759

1459

194

78

37,5

50

100

9.

Ammonium

mg/L

767

95

1

0

0,375

0,5

0,42

10.

Chlorid

mg/L

770

769

1

0

187,5

250

190

11.

Sulfat

mg/L

773

755

0

15

180

240

1441

12.

Trichlorethen

mg/L

730

32

0

0

0,00375

0,005

0,005

13.

Tetrachlorethen

mg/L

730

73

4

8

0,00375

0,005

0,029

14.

Arsen

mg/L

54

5

0

0

0,0075

0,01

0,002

15.

Cadmium

mg/L

61

0

0

0

0,000375

0,0005

< 0,0005

16.

Blei

mg/L

53

4

0

0

0,0075

0,01

0,001

17.

Quecksilber

mg/L

83

0

0

0

0,00015

0,0002

< 0,0002

18.

Säurekapazität bis pH 4,3

mmol/L

125

125

0

0

-

0,22 / 8,9

19.

Calcium

mg/L

104

104

0

0

320

239

20.

Magnesium

mg/L

104

97

7

0

40

71,4

21.

Summe Erdalkalien (GH)

Grad dH

93

93

0

0

-

0,16 / 6,7

22.

Kalium

mg/L

99

98

1

0

10

11

23.

Uran

mg/L

37

30

1

0

0,008

0,010 

0,0083

24.

Nitrit

mg/L

70

4

0

0

0,08

0,1

0,06

25.

ortho-Phosphat

mg/L

58

38

0

0

-

0,28

26.

Bor

mg/L

122

82

9

0

0,1

1

0,24

27.

TOC

mg/L

63

60

0

0

3

2,6

28.

N,N-Dimethyl-sulfamid (DMS)

µg/L

313

136

12

45

0,75

1

18,0

29.

Chloridazon

µg/L

307

0

0

0

0,075

0,1

< 0,05

30.

Desphenyl-Chloridazon

µg/L

317

176

13

11

2,25

3

8,41

31.

Methyldesphenyl-Chloridazon

µg/L

310

139

0

0

2,25

3

1,9

32.

Bentazon

µg/L

218

4

2

5

0,075

0,1

0,45

33.

Mecoprop (MCPP)

µg/L

210

1

0

0

0,075

0,1

0,02

34.

Dichlorprop (2,4-DP)

µg/L

187

0

0

0

0,075

0,1

< 0,05

35.

2,4-Dichlorphenoxy-essigsäure

µg/L

188

0

0

0

0,075

0,1

< 0,05

36.

4-Chlor-2-methyl-phenoxy-essigsäure (MCPA)

µg/L

208

0

0

0

0,075

0,1

< 0,05

37.

Dicamba

µg/L

188

0

0

0

0,075

0,1

< 0,05

38.

Atrazin

µg/L

1413

35

2

0

0,075

0,1

0,08

39.

Desethylatrazin

µg/L

1413

87

15

6

0,075

0,1

0,2

40.

Desethyl-terbutylazin

µg/L

1413

1

0

0

0,075

0,1

0,02

41.

Desiso-propylatrazin

µg/L

1413

3

0

0

0,075

0,1

0,04

42.

Simazin

µg/L

1413

5

0

3

0,075

0,1

0,05

43.

Terbuthylazin

µg/L

1413

5

0

0

0,075

0,1

0,06

44.

Bromacil

µg/L

1385

0

1

0

0,075

0,1

0,1

45.

Propazin

µg/L

1410

3

0

0

0,075

0,1

0,04

46.

Hexazinon

µg/L

1403

2

0

0

0,075

0,1

0,06

47.

Metolachlor

µg/L

1409

0

0

1

0,075

0,1

0,21

48.

Metazachlor

µg/L

1308

0

0

0

0,075

0,1

< 0,05

49.

Metalaxyl

µg/L

1385

0

0

1

0,075

0,1

0,2

50.

2,6-Dichlor-benzamid

µg/L

1389

45

0

0

2,25

3

0,36


1)  auf Grundlage der Messstellenmedianwerte des Beprobungsjahres



2.2 Grafische und kartografische Auswertungen


Grafische Auswertungen wurden beispielhaft für die folgenden Parameter vorgenommen (Abbildungen 11 - 38).

– Nitrat
pH-Wert
Eisen
– Tri- und Tetrachlorethen
– PSM und Metaboliten
Chlorid
– Mangan
 


2.2.1 Nitrat

Die Grundwasserbelastung mit Nitrat stellt nach wie vor eines der schwerwiegendsten Probleme der Wasserversorgungswirtschaft dar. Der flächenhafte Eintrag aus der Landwirtschaft hat zur Folge, dass die Mehrheit der beprobten Messstellen anthropogen durch Nitrat beeinflusst ist. 30 % der 1.757 in 2011 beprobten Messstellen weisen geringe Nitratgehalte unter 10 mg/L auf. 75% des Schwellenwertes der Grundwasserverordnung werden bei 15,4 % der untersuchten Rohwassermessstellen, der Schwellenwert von 50 mg/L selbst wird bei 4,4 % der Rohwassermessstellen überschritten (Abb. 11).

Zur Einhaltung des Grenzwertes der Trinkwasserverordnung sind die öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen in diesen Fällen dann gezwungen, belastetes Rohwasser mit nitratarmem Wasser zu mischen, eine technische Nitratentfernung vorzunehmen oder hoch belastete Brunnen stillzulegen.

Die am höchsten belastete Messstelle der Beprobung 2011 weist einen Einzelwert von 106 mg/L auf.

Abb. 11: Verteilung der Nitratkonzentrationen
Abb. 11: Verteilung der Nitratkonzentrationen


Die regionale Verteilung der Nitratbelastung in Grund- und Quellwässern zeigt ein uneinheitliches Bild: Dies zeigen sowohl die geografische Verteilung der Nitrat-Messstellenmedianwerte (Abb.12) als auch die Nitratmittelwerte der beprobten Messstellen der Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs (Abb.13).

Abb. 12: Regionale Verteilung der Nitrat-Belastungen (Medianwerte der Beprobung 2011)
Abb. 12: Regionale Verteilung der Nitrat-Belastungen (Medianwerte der Beprobung 2011)


Belastungsschwerpunkte liegen demnach vorwiegend im mittleren Neckarraum, in Oberschwaben, im Südbadischen Raum sowie im Main-Tauber-Kreis. In diesen Gebieten überwiegen die Viehwirtschaft, der Mais- und Gemüseanbau sowie der Weinbau. Hinzu kommen Standorteigenschaften wie flachgründige oder leichte Böden, die die Nitratauswaschung zusätzlich begünstigen.

Abb. 13: Nitratmittelwerte nach Stadt- und Landkreisen (Sortierung nach Regierungsbezirken)
Abb. 13: Nitratmittelwerte nach Stadt- und Landkreisen (Sortierung nach Regierungsbezirken)


Der landesweite Jahresmittelwert der Beprobung 2011 liegt mit 19,4 mg/L zwar wieder unter dem hohen Wert des Vorjahres, der bisherige Minimalwert von 19,3 mg/L aus dem Jahre 2009 wird jedoch nicht erreicht (siehe Abbildung 3). Ungeachtet dieser kurzfristigen Veränderungen ist es jedoch mit der SchALVO gelungen, die mittlere Nitratkonzentration unter das Niveau von 1990 zu führen. Die SchALVO-Maßnahmen greifen demnach offensichtlich in der Mehrzahl der Wasserschutzgebiete. Allerdings gibt es auch eine nicht zu vernachlässigende Anzahl von Sanierungsgebieten, für die diese Aussage nicht zutrifft. So sind in der Abb. 14 den Mittelwerten aller Messstellen aus Sanierungsgebieten die Mittelwerte von rund 50 MST aus Sanierungsgebieten gegenüber gestellt, für die die Messstellenmittelwerte aus den letzten drei Beprobungsjahren über ihren langjährigen Mittelwerten seit 1994 liegen.

Abb. 14: Jahresmittelwerte Nitrat in Sanierungsgebieten
Abb. 14: Jahresmittelwerte Nitrat in Sanierungsgebieten


Auf solchen Gebieten muss zukünftig das spezielle Augenmerk liegen, da diese Wasserschutzgebiete offensichtlich allein durch die SchALVO-Auflagen für Problem- und Sanierungsgebiete nicht sanierbar sind. Mit dem von der SchALVO angebotenen Instrument des „Sanierungsplans“ haben die betroffenen Wasserversorger jedoch die Möglichkeit, in ihrem Wasserschutzgebiet über die SchALVO-Auflagen hinausgehende landwirtschaftliche Maßnahmen zum Grundwasserschutz zu realisieren.

Diesbezügliche Auswertungen des TZW Karlsruhe geben Hinweise auf die Wirksamkeit von geeigneten Sanierungsplänen.

Weitere Ausführungen hierzu finden sich im diesjährigen Sonderbericht der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung: „20 Jahre Grundwasserdatenbank Wasserversorgung – Belastung der Rohwässer Baden-Württembergs“ des DVGW-Technologiezentrums Wasser in Karlsruhe.


2.2.2 Pflanzenschutzmittel und Metaboliten

Untersuchungen auf Pflanzenschutzmittel sind für alle Messstellen im Rahmen von Monitoring-Programmen im Abstand von 5 Jahren (Tabelle 1 und Tabelle 7) vorgesehen. Weitere Untersuchungen fallen für auffällig gewordene Messstellen an, die Gehalte für einen oder mehrere Wirkstoffe oberhalb von 0,05 µg/L bzw. für einen oder mehrere nicht relevante Metaboliten oberhalb von 50% des Gesundheitlichen Orientierungswertes (GOW) aufweisen. In diesen Fällen ist die Messstelle in jährlichem Abstand auf die betreffende Wirkstoffgruppe zu untersuchen (Wirkstoffgruppe „P“ in Tabelle 7).

Tabelle 7: PSM-Monitoringprogramm bis 2013
  Jahr der Untersuchung
  2009 2010 2011 2012 2013
Messstellen ohne Positivbefund D A B - -
Messstellen mit Positivbefund P P P P P
D A B - -
  Legende: - keine PSM
     D, A, B PSM-Wirkstoffgruppen
     P Wirkstoffgruppe(n) mit Positivbefunden

Nach dem in den Beprobungsjahren 2004 bis 2007 abgeschlossenen, ersten PSM-Monitoring wurde mit der Beprobung 2011 nun auch der zweite PSM-Untersuchungszyklus abgeschlossen, in dessen Verlauf in den Jahren 2009 bis 2011 wiederum drei Wirkstoffgruppen untersucht wurden. Da die Ergebnisse der in den früheren Jahren durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass nur einzelne Belastungen aus der Wirkstoffgruppe der Harnstoffderivaten vorliegen, konnte im zweiten Monitoringprogramm auf weitere Untersuchungen auf diese Wirkstoffe verzichtet werden. Stattdessen wurden aufgrund ihrer aktuellen Bedeutung die Metaboliten von Tolylfluanid und Chloridazon, die seit dem Jahr 2007 in zahlreichen Fällen im Grundwasser nachgewiesen wurden, sowie der Wirkstoff Chloridazon selbst in Form der PSM-Gruppe D als zeitlich erste in das aktuelle Untersuchungsprogramm aufgenommen und im Rahmen der Beprobung 2009 erstmals flächendeckend untersucht, wobei zahlreiche Messstellen in Gebieten mit relevanter landwirtschaftlicher Nutzung außerplanmäßig bereits in 2008 erstmals untersucht worden waren.

Ergebnisse zur PSM-Belastung

Aus den Beprobungen des PSM-Monitoring 2009 bis 2011 liegen für die drei untersuchten PSM-Gruppen Untersuchungsergebnisse von rund 2.000 Messstellen vor. Positivbefunde, d.h. Ergebnisse über der analytischen Bestimmungsgrenze liegen für 19 Wirkstoffe bzw. Metaboliten vor.

Abgesehen von den nicht relevanten Metaboliten des Tolylfluanids und des Chloridazons sind trotz des seit dem Jahre 1991 gültigen Anwendungsverbots für Atrazin sowohl der Wirkstoff Atrazin selbst als auch sein Abbauprodukt Desethylatrazin immer noch die am häufigsten nachweisbaren Substanzen, gefolgt von 2,6-Dichlorbenzamid als Abbauprodukt von Dichlobenil, das noch in 4 % aller untersuchten Messstellen nachweisbar ist, obwohl die Zulassung von Dichlobenil bereits 2004 durch das BVL zurückgenommen wurde. Mit Positivbefunden in einzelnen Messstellen sind Bentazon, Simazin, Terbuthylazin und Propazin für lokale Belastungen verantwortlich. Von diesen Wirkstoffen ist einzig Bentazon noch zugelassen (wenn auch mit Anwendungsbeschränkungen).

Tabelle 8: Pflanzenschutzmittelwirkstoffe mit Positivbefunden (2009 bis 2011)
Parameter Anzahl der Messstellen *) Maximalwert *)
Beprobt ≥ BG > 75% SW > SW [µg/L]
Desphenyl-Chloridazon (Metabolit B) 2018 889 32 15 8,3
DMS (N,N-Dimethylsulfamid) 2015 798 91 63 13
Methyldesphenyl-Chloridazon (Metabolit B1) 2008 496 2 0 2,5
Desethylatrazin 1984 162 30 12 0,2
Atrazin 1984 67 4 1 0,11
2,6-Dichlorbenzamid 1942 55 0 0 0,59
Bentazon 1973 18 8 5 0,32
Simazin 1981 10 0 0 0,06
Terbuthylazin 1984 7 0 0 0,06
Propazin 1975 5 0 0 0,04
Mecoprop (MCPP) 1967 5 0 0 0,07
Desisopropylatrazin 1980 3 0 0 0,04
Chloridazon 2005 3 0 0 0,045
Metalaxyl 1935 2 2 2 0,22
Hexazinon 1963 2 0 0 0,06
Metolachlor 1980 1 1 1 0,28
Bromacil 1949 1 1 0 0,1
Desethylterbuthylazin 1984 1 0 0 0,035
*) auf Grundlage der Messstellenmedianwerte aus den Jahren 2009 – 2011


Von den 2.190 im Beprobungszeitraum 2009 bis 2011 auf Parameter der PSM Gruppen D, A und B untersuchten Messstellen wurden in mehr als 50 % der Messstellen Pflanzenschutzmittel oder deren Metaboliten nachgewiesen, in 140 Messstellen werden die jeweiligen Grenzwerte bzw. gesundheitlichen Orientierungswerte überschritten (Abb.15).

Abb. 15: Verteilung der PSM Belastungen nach Messstellen
Abb. 15: Verteilung der PSM Belastungen nach Messstellen


Im Beprobungszeitraum 2009 bis 2011 wurden in 947 Wasserschutzgebieten Pflanzenschutzmittel oder deren Metaboliten nachgewiesen, in 116 Wasserschutzgebieten bestehen Grenzwert- bzw. GOW-Überschreitungen (Abb.16).

Abb. 16: Verteilung der PSM Belastungen nach Wasserschutzgebieten
Abb. 16: Verteilung der PSM Belastungen nach Wasserschutzgebieten


Die regionale Verteilung der Messstellen mit erhöhten PSM-Befunden steht naturgemäß in engem Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Nutzung (Abb. 17). So weisen Nitratproblem- und Nitratsanierungsgebiete mehr als doppelt so viele PSM-Positivbefunde auf wie Normalgebiete. Momentan sind 2 Wasserschutzgebiete als PSM-Sanierungsgebiete nach SchALVO ausgewiesen.

Abb. 17: Regionale Verteilung der PSM-Befunde (Maximalwerte der Beprobungen 2009 bis 2011)
Abb. 17: Regionale Verteilung der PSM-Befunde (Maximalwerte der Beprobungen 2009 bis 2011)


Metaboliten von Tolylfluanid und Chloridazon (PSM D)

Die Abbildung 18 gibt einen graphischen Überblick über die Ergebnisse der PSM-D Beprobungen (Metaboliten von Tolylfluanid und Chloridazon) 2009 bis 2011.

Abb. 18: Ergebnisübersicht PSM D für die Beprobungen 2009-2011
Abb. 18: Ergebnisübersicht PSM D für die Beprobungen 2009-2011


Werte unterhalb der analytischen Bestimmungsgrenze sind in Abb. 9 blau gekennzeichnet. Grün dargestellte Werte liegen über der Bestimmungsgrenze aber unter dem jeweiligen Warnwert des Grundwasserüberwachungsprogrammes bzw. unter 75% des jeweiligen Schwellenwertes der Grundwasserverordnung. Überschreitungen von Warnwerten nach dem Grundwasserüberwachungsprogramm bzw. von 75% der Schwellenwerte sind gelb, Überschreitungen der Grenzwerte nach der Trinkwasserverordnung bzw. der Schwellenwerte nach der Grundwasserverordnung rot dargestellt.


Tolylfluanid und N,N-Dimethylsulfamid (DMS)

Die Ergebnisse der fortgesetzten Untersuchungen des Metaboliten von Tolylfluanid, N,N-Dimethylsulfamid (DMS), bestätigen die bereits aus den Ergebnissen der früheren Beprobungen bekannten regionalen Belastungsschwerpunkte (vgl. Abb. 18).

Bei DMS handelt es sich um ein Abbauprodukt des Fungizids Tolylfluanid, dessen Zulassung für Freilandanwendungen Anfang 2007 vom BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) widerrufen wurde.

Tolylfluanid wurde hauptsächlich im Obst- und Weinbau eingesetzt, wird aber als Wirkstoff selbst nicht in Grundwässern gefunden. DMS weist eine hohe Mobilität in Boden und Grundwasser auf und ist sehr persistent. Es wird jedoch als toxikologisch und ökotoxikologisch unkritisch eingestuft.

DMS wird bei der Trinkwasseraufbereitung größtenteils nicht entfernt. Im Falle einer Ozonung ist jedoch mit der Bildung des kanzerogen wirkenden Metaboliten N-Nitrosodimethylamin (NDMA) zu rechnen, für welches das Umweltbundesamt einen gesundheitlichen Orientierungswert (GOW) von 10 ng/L festgelegt hat.

Abb. 19: Regionale Verteilung der DMS-Belastungen (Medianwerte der Beprobungen 2009-2011)
Abb. 19: Regionale Verteilung der DMS-Belastungen (Medianwerte der Beprobungen 2009-2011)


Für DMS wird nach einer Empfehlung des Umweltbundesamtes vom April 2008 ein gesundheitlicher Orientierungswert (GOW) von 1 µg/L als trinkwasserhygienisch bis auf Weiteres (vorerst dauerhaft) hinnehmbar erachtet. Dieser Wert wird für die in 2009 bis 2011 untersuchten 2.015 Messstellen in 63 Fällen überschritten (vgl. Abb. 20). In 1.485 Messstellen liegen die Gehalte unter den jeweiligen Bestimmungsgrenzen der Untersuchungslaboratorien oder unter 0,05 µg/L. 530 Messstellen (rd. 26 %) weisen einen Positivbefund über 0,05 µg/L auf.

Abb. 20: Konzentrationsverteilung der Werte für DMS
Abb. 20: Konzentrationsverteilung der Werte für DMS


Chloridazon, Desphenyl-Chloridazon und Methyldesphenyl-Chloridazon

Während der Wirkstoff Chloridazon selbst in keiner der 1.919 untersuchten Messstellen in Konzentrationen über 0,5 µg/L nachgewiesen wurde, wurden die Abbauprodukte Desphenyl-Chloridazon und Methyldesphenyl-Chloridazon in bis zu über 40% der untersuchten Messstellen festgestellt. Der GOW der UBA-Empfehlung vom April 2008 von 3 µg/L wurde im Fall des Desphenyl-Chloridazons bei 15 Messstellen überschritten. In 1184 Messstellen liegen die Gehalte von Desphenyl-Chloridazon unter den jeweiligen Bestimmungsgrenzen der Untersuchungslaboratorien oder unter 0,05 µg/L (Abb. 21).

Abb. 21: Konzentrationsverteilung für Desphenyl-Chloridazon
Abb. 21: Konzentrationsverteilung für Desphenyl-Chloridazon


Abb. 22: Regionale Verteilung der Desphenyl-Chloridazon-Belastungen (Medianwerte der Beprobungen 2009-2011)
Abb. 22: Regionale Verteilung der Desphenyl-Chloridazon-Belastungen (Medianwerte der Beprobungen 2009-2011)


Die Belastungen durch den Metaboliten Methyldesphenyl-Chloridazon fallen hinsichtlich Häufigkeit und Höhe der Belastung deutlich niedriger aus (Abb. 23). Die regionale Verteilung folgt der regionalen Verteilung des Hauptmetaboliten Desphenyl-Chloridazon.

Abb. 23: Konzentrationsverteilung für Methyldesphenyl-Chloridazon
Abb. 23: Konzentrationsverteilung für Methyldesphenyl-Chloridazon


Phenoxyalkancarbonsäuren und Bentazon

Wie bereits im ersten Monitoringprogramm 2004 - 2009 wurden aus der PSM-Wirkstoffgruppe A auch in den Beprobungsjahren 2009 bis 2011 nur für den Wirkstoff Bentazon Überschreitungen des Schwellenwertes der Grundwasserverordnung festgestellt (Abb.24).

Abb. 24: Ergebnisübersicht PSM A für die Beprobungen 2009-2011
Abb. 24: Ergebnisübersicht PSM A für die Beprobungen 2009-2011


Von den 1.973 in den Jahren 2009 bis 2011 beprobten Messstellen weisen 8 Messstellen eine Bentazon-Konzentration von über 0,075 µg/L (entsprechend 75% des Schwellenwertes der Grundwasserverordnung) auf, an 5 Rohwassermessstellen wird der Schwellenwert der Grundwasserverordnung von 0,1 µg/L überschritten (Abb. 25).

Damit wird von den zugelassenen Wirkstoffen Bentazon am häufigsten gefunden, obwohl die Positivbefunde in den letzten Jahren dazu geführt haben, dass zahlreiche Anwendungsbeschränkungen erlassen wurden. Aufgrund seiner hohen Mobilität im Untergrund wurde beispielsweise der Einsatz auf besonders durchlässigen Böden verboten.

Abb. 25: Konzentrationsverteilung für Bentazon
Abb. 25: Konzentrationsverteilung für Bentazon


Aus den Konzentrationsganglinien der belasteten Messstellen lässt sich bisher keine allgemeine Tendenz ableiten, es liegen seit 2004 sowohl fallende als auch nach wie vor steigende Konzentrationen vor.

Abb. 26: Regionale Verteilung der Bentazon-Belastungen (Medianwerte der Beprobungen 2009 bis 2011)
Abb. 26: Regionale Verteilung der Bentazon-Belastungen (Medianwerte der Beprobungen 2009 bis 2011)


Triazine und weitere ausgewählte Stickstoffverbindungen

Abb. 27: Ergebnisübersicht PSM B für die Beprobungen 2009-2011
Abb. 27: Ergebnisübersicht PSM B für die Beprobungen 2009-2011


Atrazin/Desethylatrazin

Trotz des seit dem Jahre 1991 gültigen Anwendungsverbots für Atrazin sind sowohl der Wirkstoff Atrazin selbst als auch sein Abbauprodukt Desethylatrazin immer noch der am häufigsten nachweisbare Wirkstoff bzw. relevante Metabolit. Atrazin ist in 1 %, Desethylatrazin in 4 % aller beprobten Messstellen nachweisbar. Der Schwellenwert der Grundwasserverordnung wird für Atrazin in 1 Fall, für Desethylatrazin in 12 Fällen überschritten.

Abb. 28: Konzentrationsverteilung für Atrazin
Abb. 28: Konzentrationsverteilung für Atrazin


Abb. 29: Konzentrationsverteilung der Desethylatrazin
Abb. 29: Konzentrationsverteilung der Desethylatrazin


2,6-Dichlorbenzamid

Der Wirkstoff Dichlobenil wurde Jahrzehnte lang als Totalherbizid im Garten-, Obst- und Weinbau eingesetzt. Während Dichlobenil nach relativ kurzer Zeit abgebaut wird, bleibt das stabile Abbauprodukt 2,6-Dichlorbenzamid wesentlich länger im Grund- und Quellwasser nachweisbar. Daher tritt die Substanz 2,6-Dichlorbenzamid noch immer mit rund 1,5 % Positivbefunden im Grundwasser auf, obwohl die Zulassung von Dichlobenil bereits 2004 durch das BVL zurückgenommen wurde.

Abb. 30: Konzentrationsverteilung für 2,6-Dichlorbenzamid
Abb. 30: Konzentrationsverteilung für 2,6-Dichlorbenzamid


2.2.3 pH-Wert

Baden-Württemberg verfügt zum überwiegenden Teil über gut gepufferte Grundwässer mit einem pH-Wert zwischen 7,0 und 7,5.
Nur die schwach gepufferten Grund- und Quellwässer aus kalkarmem Untergrund (kristallines Grundgebirge und Buntsandstein) weisen größtenteils niedrige pH-Werte auf.

Abb. 31: Verteilung der pH-Werte
Abb. 31: Verteilung der pH-Werte


Der untere Grenzwert der Trinkwasserverordnung für den pH-Wert von 6,5 wird in 8,4 % aller beprobten Rohwassermessstellen unterschritten. Der niedrigste pH-Wert einer Messstelle der Beprobung 2011 beträgt 5,0. Überschreitungen des oberen Grenzwertes von pH 9,5 liegen nicht vor (Abb. 31).

Abb. 32: Regionale Verteilung der pH-Werte (Medianwerte der Beprobung 2011)
Abb. 32: Regionale Verteilung der pH-Werte (Medianwerte der Beprobung 2011)


2.2.4 Chlorid

Über die geologisch bedingte Hintergrundkonzentration hinausgehende Chloridwerte weisen auf anthropogene Beeinflussung des Grundwassers durch Streusalz, Mineraldünger, Abwasser oder Kaliabbau hin. Erhöhte Konzentrationen sind nach wie vor im südbadischen Raum, bedingt durch den früheren Kaliabbau und durch die noch heute andauernden Chloridauswaschungen aus den Abraumhalden der Abbauregionen in Südbaden und im Elsass festzustellen.

Abb. 33: Verteilung der Chloridkonzentrationen
Abb. 33: Verteilung der Chloridkonzentrationen

In der Wasserversorgung ist die Kenntnis des Chloridgehaltes für Aussagen zur Mischbarkeit von Wässern sowie zur Beurteilung von korrosionschemischen Eigenschaften von Bedeutung. Bei keiner der 770 untersuchten Rohwassermessstellen wird der Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 250 mg/L überschritten (Abb. 33).

Abb. 34: Regionale Verteilung der Chloridwerte (Medianwerte der Beprobung 2011)
Abb. 34: Regionale Verteilung der Chloridwerte (Medianwerte der Beprobung 2011)



2.2.5 Eisen

Eisen ist das zweithäufigste Element der Erdkruste und tritt vor allem in reduzierten Grundwässern in erhöhten Konzentrationen auf. In 20,8 % der 769 untersuchten Messstellen liegen Eisenkonzentrationen über der Bestimmungsgrenze vor. Der Grenzwert der gültigen Trinkwasserverordnung von 0,2 mg/L wird in 28 Rohwassermessstellen (3,6%) überschritten. Der höchste Eisenwert einer Messstelle der Beprobung 2011 liegt bei 5,0 mg/L (Abb. 35).

Abb. 35: Verteilung der Eisenkonzentrationen
Abb. 35: Verteilung der Eisenkonzentrationen

Aufgrund der geringen toxischen Wirkung nimmt Eisen in der Diskussion zur Grundwasserqualität eine untergeordnete Rolle ein. Bei Kontakt von reduzierten Grundwässern mit Sauerstoff kann es jedoch durch die Ausfällung von Eisenhydroxiden (Verockerung) zu vielfältigen Störungen in der öffentlichen Wasserversorgung kommen. Die Entfernung von Eisen stellt daher eines der häufigsten Aufbereitungsziele bei der Trinkwassergewinnung dar.

Abb. 36: Regionale Verteilung der Eisenwerte (Medianwerte der Beprobung 2010)
Abb. 36: Regionale Verteilung der Eisenwerte (Medianwerte der Beprobung 2011)


2.2.6 Mangan

Mangan kommt meist gemeinsam mit Eisen in Grund- und Quellwässern vor. Obwohl die Mangangehalte in der Regel geringer als die Eisengehalte sind, wirken sich bereits niedrige Konzentrationen nachteilig auf die Wasserqualität aus. Darum wird zur Vermeidung von Ausfällungen im Rohrnetz oder beim Verbraucher eine möglichst vollständige Entfernung von Mangan in der Trinkwasseraufbereitung angestrebt.

Abb. 37: Verteilung der Mangankonzentrationen
Abb. 37: Verteilung der Mangankonzentrationen


In 40 der 769 beprobten Rohwassermessstellen (5,2 %) wird der Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 0,05 mg/L überschritten. 11,3 % der Messstellen weisen einen Positivbefund auf (Abb. 37).

Abb. 38: Regionale Verteilung der Manganwerte (Medianwerte der Beprobung 2011)
Abb. 38: Regionale Verteilung der Manganwerte (Medianwerte der Beprobung 2011)


2.2.7 Tri- und Tetrachlorethen

Unbelastete Grund- und Quellwässer weisen keine natürlichen Gehalte von leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen (LHKW) auf. Jedes Vorkommen dieser Substanzen deutet daher auf eine anthropogene Verunreinigung hin. Leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe werden in großen Mengen als Löse- und Entfettungsmittel vor allem in der metallverarbeitenden Industrie eingesetzt. Als Folge ihrer geringen Abbaubarkeit sind diese Stoffe in der Umwelt häufig anzutreffen. Im Grund- und Quellwasser sind hauptsächlich die Einzelsubstanzen Trichlorethen und Tetrachlorethen nachweisbar.

Für die Summe dieser beiden Parameter sieht die Grundwasserverordnung einen Schwellenwert von 10 µg/L vor. Dieser Schwellenwert wird in den in 2011 beprobten, 730 Messstellen in vier Fällen überschritten, zwei weitere Messstellen weisen für die Summe der Tri- und Tetrachlorethen-Konzentrationen Werte zwischen 7,5 µg/L und 10 µg/L auf. Für nahezu 94 % der Messstellen liegen die Werte unter der analytischen Bestimmungsgrenze (Abb. 39).

Abb. 39: Verteilung der Tri- und Tetrachlorethenkonzentrationen
Abb. 39: Verteilung der Tri- und Tetrachlorethenkonzentrationen



Abb. 40: Regionale Verteilung der Tri- und Tetrachlorethenwerte (Summe der Medianwerte für Tri- und Tetrachlorethen, Beprobung 2011)
Abb. 40: Regionale Verteilung der Tri- und Tetrachlorethenwerte (Summe der Medianwerte für Tri- und Tetrachlorethen, Beprobung 2011)


Abkürzungen

BfR = Bundesinstitut für Risikobewertung
BG = Bestimmungsgrenze
BVL = Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
GrwV = Grundwasserverordnung vom 09.11.2010
GW = Trinkwasserverordnung in der seit dem 1. November 2011 geltenden Fassung
GWD-WV = Grundwasserdatenbank Wasserversorgung
GOW = Gesundheitlicher Orientierungswert
Lkr = Landkreis
nrM = nicht relevante Metaboliten
SchALVO = Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung
TrinkwV 2001 = Trinkwasserverordnung in der seit dem 1. November 2011 geltenden Fassung
WW = Warnwert Grundwasserüberwachungsprogramm
SW = Schwellenwert Wasserrahmenrichtlinie
UBA = Umweltbundesamt


Literaturverzeichnis

Anonymous (2003): Kooperationsvereinbarung zu § 43 Abs. 4 WG über die Bereitstellung und Auswertung von Rohwasserbeschaffenheitsdaten zum Vollzug des Grund- und Quellwasserschutzes im Rahmen der Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) vom 28. Februar 2001 (GBI. S. 145).

Beirat "Erfassung und Überwachung der Grundwasserbeschaffenheit" beim Ministerium für Umwelt Baden-Württemberg (Hrsg.) (1989): Protokollnotiz über eine Besprechung am 17. November 1984 in Stuttgart. In: Handbuch Hydrologie Baden-Württemberg; Teil 2, 2.4 Grundwassermessnetz, 1.3, S.1-1.3, S.2.

Grundwasserdatenbank Wasserversorgung EDV-technischer Aufbau und Ergebnisse der Beprobung 1992, Stuttgart, Mai 1993

Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg Handbuch Hydrologie Baden-Württemberg, Grundwasserüberwachungsprogramm, Konzept und Grundsatzpapiere, Karlsruhe, Januar 1989

Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg Grundwasserüberwachungsprogramm, Leitfaden für Probenahme und Analytik von Grundwasser, Karlsruhe, 2000

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Amtliches Gemeindeverzeichnis Baden-Württemberg 2007, Stuttgart 2007

Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung vom 21. Mai 2001 (BGBl. I S. 959) in der Fassung der Bekanntmachung vom 28. November 2011 (BGBl. I S. 2370)

Umweltministerium Baden-Württemberg (2007): Vorsorgliche Einschränkung bei der Anwendung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffes Chloridazon, Pressemitteilung vom 02.03.2007.

Sturm S., Kiefer J. (2010): Zwanzig Jahre Grund- und Zusatzmessprogramm der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung (GWD-WV). Dokumentation und Auswertungen des Datenbestandes 1990 - 2009. Sonderbeitrag zum Jahresbericht 2009. online. www.grundwasserdatenbank.de

Stuttgarter Berichte zur Siedlungswasserwirtschaft, Band 201 zum 24. Trinkwasserkolloquium am 25.2.2010: PSM-Metaboliten – Vorkommen, Verhalten und Bewertung, Prof. Dr.-Ing. Heinz Brauch, DVGW-Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe

Stuttgarter Berichte zur Siedlungswasserwirtschaft, Band 201 zum 24. Trinkwasserkolloquium am 25.2.2010: Organische Spurenstoffe - eine neue Herausforderung für die Wasserversorgung, Dr.-Ing. Frieder Haakh, Landeswasserversorgung, Stuttgart

Trinkwasserhygienische Bewertung stoffrechtlich nicht relevanter Metaboliten von Wirkstoffen aus Pflanzenschutzmitteln im Trinkwasser. Empfehlung des Umweltbundesamtes vom 04.04.08 nach Anhörung der Trinkwasserkommission des Bundesministeriums für Gesundheit, Bundesgesundheitsblatt- Gesundheitsforschung- Gesundheitsschutz 51:797-801 (2008)

Gesundheitliche Orientierungswerte (GOW) für nicht relevante Metaboliten (nrM) von Wirkstoffen aus Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln, Umweltbundesamt und Bundesinstitut für Risikobewertung, 12.8.2010

Verordnung zum Schutz des Grundwassers (Grundwasserverordnung – GrwV) vom 9.11.2010 (BGBl. I, S. 1513)

Sturm, S.; Kiefer, J.; Kollotzek, D. & Rogg, J.-M. (Oktober 2010): Aktuelle Befunde der Metaboliten von Tolylfluanid und Chloridazon in den zur Trinkwasserversorgung genutzten Grundwasservorkommen Baden-Württembergs. gwf Wasser – Abwasser. S. 950-959

Haakh F. (2011): Pflanzenschutzmittelrückstände und Gewässerschutz - neue Lösungsansätze. Grundwasserdatenbank Wasserversorgung, Sonderbeitrag zum Jahresbericht 2010. Weitere Ausführungen hierzu finden sich im


Datengrundlage

Die Auswertungen des vorliegenden Berichts basieren auf Grund- und Quellwasserdaten der Beprobungen 1990 – 2011.

Tabelle 9: Datengrundlage Grundwasserdatenbank Wasserversorgung
Jahr der Beprobung Beprobungen Beprobte Messstellen Betreiber
1990 1.047 793 365
1991 878 725 330
1992 938 763 356
1993 902 737 349
1994 850 749 358
1995 812 753 345
1996 855 750 350
1997 794 699 332
1998 928 781 352
1999 964 808 361
2000 984 807 365
2001 1.029 813 374
2002 1.049 814 272
2003 3.059 1.316 451
2004 4.877 2.076 612
2005 4.725 2.101 657
2006 4.804 2.223 672
2007 4.895 2.244 663
2008 4.511 1.871 603
2009 5.554 2.266 661
2010 5.331 2.335 699
2011 4.879 2.183 666


Datenrücklauf an die Wasserversorgungsunternehmen

Als Rücklauf aus der Grundwasserdatenbank erhalten die beteiligten Wasserversorgungsunternehmen von jeder ihrer Messstellen eine individuelle Darstellung der wichtigsten Grundwasserbeschaffenheitsdaten im landesweiten Vergleich und im Bezug zu Grenzwerten der Trinkwasserverordnung bzw. den GOW-Werten des UBA/BfR sowie zu den hieraus abgeleiteten Warnwerten des Grundwasserüberwachungsprogrammes des Landes Baden-Württemberg.

Für den Parameter Nitrat wird für jede Messstelle eine grafische Darstellung in Form einer Ganglinie erstellt, in der die Entwicklung der Nitratkonzentration der einzelnen Messstellen anschaulich dargestellt wird. Positive oder negative Trends können so frühzeitig erkannt und eventuell notwendige Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden. Diese Auswertung enthält weiterhin eine Einstufung der Messstellen nach Kriterien der SchALVO.

Zusätzlich werden alle zur Verfügung gestellten Analysenergebnisse der Beprobung 2011 in tabellarischer Form zusammengestellt.

Abb. 41: Darstellung von messstellenspezifischen Werten (Beispiel)
Abb. 41: Darstellung von messstellenspezifischen Werten (Beispiel)



Abb. 42: Messstellenspezifische Entwicklung der Nitratkonzentrationen
Abb. 42: Messstellenspezifische Entwicklung der Nitratkonzentrationen


Beteiligte Wasserversorgungsunternehmen 2011

Wir bedanken uns bei allen nachfolgend genannten Wasserversorgungsunternehmen, die durch Bereitstellung von Analysendaten ihrer Messstellen die Arbeit der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung unterstützen.

Kooperationspartner 2011
Aach
Aalen
Achern
Achstetten
Adelmannsfelden
Adelsheim
Affalterbach
Ahlenbrunnengruppe ZV WV
Aichhalden
Aichstetten
Aichtal
Aidlingen
Aitrach
Alb WVG II
Alb WVG VI
Alb WVG VII
Alb WVG XI
Alb WVG XIII
Alb WVG XV
Albbruck
Albstadt
Allensbach
Allmersbach i. Tal WVG
Alpirsbach
Altbach
Altensteig
Althütte
Altshausen
Am Alten Brunnen ZVG
Ammertal-Schönbuchgruppe ZV
Appenweier
Aspach
Atzenberg ZV WVG
Auenwald

Backnang Altenheime
Backnang STW
Baden-Baden
Badische Bergstraße WZV
Bahlingen am Kaiserstuhl
Baiersbronn
Baindt
Balgheim
Balzheim
Bauersbach WV
Beilstein
Berg
Bergatreute-Roßberg ZV WVG
Berghaupten
Bermatingen
Besigheim
Besigheimer ZV WVG
Beuren
Beuron
Biberach
Biberach a. d. Riß
Biberwasserversorgung ZV
Biederbach
Bietigheim-Bissingen
Binau
Bingen
Birkenfeld
Blumberg
Böblingen
Bonndorf im Schwarzwald
Bönnigheim
Bopfingen
Bötzingen
Boxberg
Brackenheim
Bräunlingen
Braunsbach
Breisach am Rhein
Breitnau
Bretten
Bretzfeld
Brigachtal
Bruchsal EWB GmbH
Buchau, Bad
Buchen (Odenwald)
Buchenbach, Himmelreich WVV
Buchenwasserversorgung ZV
Buchkopf WG
Bühl
Bühler Tal ZV WV Bühl und Umgebung
Bühlertal
Bühlerzell
Burgstetten
Burladingen
Bussen ZV WVG

Calw
Cleebronn
Creglingen
Deggenhausertal
Deilingen
Denkendorf
Denkingen
Dettenheim
Dettighofen
Dettingen an der Erms
Dettingen unter Teck
Diakonie Stetten e.V.
Dielheim
Dietenheim
Dinkelberg ZV WV
Dischingen
Ditzenbach, Bad
Ditzingen
Döffingen-Dätzingen-Schafhausen
Dogern
Donaueschingen
Donzdorf
Dornstetten
Dörzbach
Dotternhausen
Durbach
Dürbheim
Dürmentingen
Dürrheim, Bad

Ebenweiler
Eberbach
Eberdingen
Eberhardzell
Ebersbach Stw
Ebersbach-Musbach
Eberstadt
Ebhausen
Ebringen
Eggenstein-Leopoldshafen
Eggingen
Ehingen (Donau)
Ehningen
Eichelberg ZV GWV Odenwald
Eichishof WG
Eichstetten am Kaiserstuhl
Eigeltingen
Eisenbach (Hochschwarzwald)
Eisingen
Eislinger ZV WVG
Ellhofen
Ellwangen (Jagst)
Elzach Stw
Emeringen
Emmendingen
Emmendingen, Psychiatrie
Empfingen
Endersbach-Rommelshausen ZV
Energie Weissenhof GmbH
Engen
Epfenbach
Epfendorf
Eppelheim
Erbach
Erdmannhausen
Erlenbach
Ertingen
Eschach ZV WV
Eschelbronn
Eschenbach
Esslingen
Ettenheim

Feldberg (Schwarzwald)
Fichtenberg
Filderwasserversorgung ZV
Fischingen
Fleischwangen
Fluorn-Winzeln
Forbach
Forchtenberg
Frankenhardt
Freiamt
Freiberg
Freiburg im Breisgau
Freudenstadt
Freudental
Friedenweiler
Friedrichshafen
Friedrichshall, Bad
Friesenheim
Friolzheim
Friolzheim-Wimsheim ZV WV
Fronreute

Gaggenau
Gaienhofen
Gaildorf
Gammelshausen
Gammertingen
Gärtringen
Gäu ZV WV
Gechingen
Gehrenberg ZV WV
Gerlingen
Gernsbach
Gerstetten
Giengen an der Brenz
Gingen an der Fils
Glottertal
Göggingen
Goldbach WV
Göppingen
Gosheim
Gottenheim
Gottmadingen
Graben-Neudorf
Grenzach-Wyhlen
Griesinger ZV WVG
Großbettlingen
Großbottwar
Großerlach
Gruibingen
Grünbachgruppe ZV WV
Grünbühl WG
Grünkraut
Gundelfingen
Gundelsheim
Gutach (Schwarzwaldbahn)
Gutach im Breisgau
Gütenbach
Gutenzell-Hürbel
Gütermann AG, Gutach

Haiterbach
Hardheim
Hardt
Hardtgruppe ZV WV, Leimen
Hardthausen am Kocher
Hardtwald WVG
Haslach WV Aulendorf
Haslach ZV WV
Haugenstein ZV WV
Hausen im Wiesental
Hausen ob Verena
Hayingen
Hechingen
Heidelberg
Heidenheim an der Brenz
Heilbronn
Heiligenberg
Heiligkreuzsteinach
Heimbach ZV WVG
Heimsheim
Heiningen
Herbertingen
Herbertshausen, WG, Dörr
Herbolzheim
Herbrechtingen
Herdwangen-Schönach
Hermaringen
Herrenalb, Bad
Herrenhölzle-Hohenacker WG
Herrischried
Herten, St. Josefshaus
Heuberg ZV WV
Heuchlingen
Hildrizhausen
Hilgartshausen WG
Hilzingen
Höchenschwander Berg ZV GWV
Hochschwarzwald GWV
Hochstraß-WVG I Allmendingen
Höfen an der Enz
Hohberg ZV GWV
Hohenberggruppe ZV WV
Hohenfels
Hohentengen
Hohenzollern ZV WV
Hoher Randen ZV WV
Hohlebach- Kandertal GWV
Höpfingen
Horb am Neckar
Horgenzell
Hornberg
Hügelland Alb - Pfinz ZV WV
Hügelsheim
Hundsrücken ZV WV

Iffezheim
Igersheim
Ihringen
Illergruppe ZV WV
Illingen
Illmensee
Ilsfeld
Immendingen
Ingersheim
Inzigkofen
Isny

Jagstgruppe ZV WV
Jagsttalgruppe ZV WV
Jestetten
Jungingen

Kaisersbach
Kämpfelbach
Kandern
Kandern, Christophorus-Gemeinschaft
Kandertal Rehabilitationsklinik
Kapfenburg GVWV
Kappel-Grafenhausen
Kappelrodeck
Karlsbad
Karlsdorf-Neuthard
Karlsruhe
Kellenried WV
Kenzingen
Kippenheim
Kirchberg an der Jagst
Kirchberg an der Murr
Kirchdorf an der Iller
Kirchheim am Neckar
Kirchzarten
Kißlegg
Kleiner Heuberg ZV WVG
Klettgau
Knittlingen
Königheim
Königsbach-Stein
Königsegg ZV WV
Königsfeld im Schwarzwald
Kornberggruppe ZV WV
Kraichbachgruppe ZV WV
Kraichtal Stw
Krauchenwies
Krautheim
Krozingen, Bad
Krozinger Berg ZV WV
Kuchen
Külsheim
Künzelsau
Kupferzell
Kürnbach
Küssaberg

Lahr
Landeswasserversorgung, ZV
Langenargen
Langenbrettach
Langenburg
Langenenslingen
Laßbach WG
Lauchringen
Lauda-Königshofen
Lauf
Laufenburg (Baden)
Lauffen am Neckar
Lautenbach
Lauterach
Lauterbach
Leibertingen
Leingarten
Lenningen
Leonberg
Leutenbach
Leutkirch im Allgäu
Lichtenstein
Lichtenstern Evang. Stiftung
Liebenzell, Bad
Linkenheim-Hochstetten
Lobbach
Lobdengau WGV
Loffenau
Löffingen
Lorch
Lörrach
Lottstetten
Ludwigsburg
Lußhardt ZV WV

Mahlberg
Mainhardt
Malsch
Malterdingen
Mannenbach ZV WV
Mannheim, Rhein Neckar AG
Marbach am Neckar
Marbach, Landesgestüt
Markdorf
Markgröningen
Maselheim
Maulbronn
Mauracherberg WVVV
Meckenbeuren
Meckesheim
Mengen
Menzlesmühle ZV WV
Merdingen
Mergentheim, Bad
Messkirch
Meßstetten
Michelfeld
Mittelbiberach
Mittelhardt WV
Mittlere Lauchert ZV WV
Möckmühl
Möhlingruppe WVV
Mönsheim
Moos
Mosbach
Mudau
Mühlacker
Mühlbach ZV WV
Mühlhausen-Ehingen
Mühlingen
Müllheim
Mundelsheim
Murg
Murr
Murrhardt

Nagold
Neckargemünd
Neckargruppe WVV
Neckarsulm
Neckartenzlingen
Neckarwestheim
Neuenbürg
Neuenburg am Rhein
Neuenstadt am Kocher
Neuenstein
Neuffen
Neuhausen auf den Fildern
Neuler
Neulingen
Neuried
Niedereschach
Niedernhall
Niefern-Öschelbronn
Nördliches Federseebecken WVV
Nordostwürttemberg ZV WV
Nordrach
Nürtingen
Nußloch

Oberboihingen
Oberderdingen
Oberdischingen
Obere Bergstraße GWV
Obere Schussentalgruppe WV
Oberer Neckar ZV WV
Oberes Elsenztal ZV WVG
Oberes Pfinztal WVV
Oberes Trienztal ZV WV
Oberhausen-Rheinhausen
Oberkirch Stw
Oberkochen
Oberndorf am Neckar
Oberried
Oberriexingen
Oberrot
Oberstenfeld
Oberwolfach
Oedheim
Offenburg, Wasserversorgung GmbH
Öhningen
Öhringen
Ölbronn-Dürrn
Öpfingen
Oppenweiler
Orsingen-Nenzingen
Ostalb ZV WV
Osterburken
Ostrach
Östringen
Ötisheim
Ottersweier
Owen
Owingen

Peterstal-Griesbach, Bad
Pfaffenhofen
Pfedelbach
Pfinztal
Pforzheim
Pfullendorf
Philippsburg
Plankstadt
Plüderhausen

Radolfzell am Bodensee Stw
Rastatt
Ratshausen
Ravensburg
Ravensburg, Bruderhaus Diakonie
Ravenstein
Rechberghausen
Reichenbach am Heuberg
Remshalden
Renchen
Renninger ZV WVG
Reutlingen
Rheinau
Rheinfelden (Baden)
Rheinhausen
Rheinstetten
Riedlingen
Riegel am Kaiserstuhl
Rielasingen-Worblingen
Rieswasserversorgung ZV
Rietheim-Weilheim
Rosenberg
Rot an der Rot
Rottenburg am Neckar
Rottumgruppe ZV WV
Rottumtal ZV WV
Rottweil Energieversorgung
Rottweil Vinzenz von Paul Hospital
Ruckhardtshausen WV
Rudersberg

Sachsenheim
Säckingen, Bad
Salem
Sasbach
Satteldorf
Sauldorf
Saulgau Bad
Schefflenz
Schelklingen
Schemmerhofen
Schenkenzell
Schiltach
Schlat
Schlier
Schluchsee
Schömberg
Schömberg im Schwarzwald
Schonach im Schwarzwald
Schönau
Schönbrunn
Schöntal
Schönwald im Schwarzwald
Schopfheim
Schorndorf
Schozach ZV WVG
Schramberg
Schriesheim
Schussenried, Bad
Schussen-Rotachtal WVV
Schutterwald
Schwäbisch Gmünd
Schwäbisch Hall
Schwaigern
Schwaikheim
Schwarzbachtal GWV
Schwarzwald ZV WV
Schwieberdingen
Seckach
Seelbach
Seitingen-Oberflacht
Sigmaringen
Sigmaringendorf
Simmozheim
Simonswald
Sindelfingen
Singen (Hohentwiel)
Sinsheim
Sinzheim
Söllbachgruppe ZV WV
Spaichingen
St. Georgen im Schwarzwald
St. Märgen
Starzach
Starzel-Eyach WVG
Stebbach-Stetten ZV
Stegen
Steinach
Steinberggruppe ZV WV
Steinen
Steinheim an der Murr
Steißlingen
Stetten
Stetten a. k. M. BWDLZ
Stimpfach
Stockach
Streithag WV
Strohgäu ZV WVG
Südkreis Mannheim ZV WV
Südliches Markgräfler Land WV
Sulm ZV WVG
Sulz am Neckar
Sulzbach an der Murr
Sulzbach-Laufen
Sulzbachtal ZV GWV
Sulzfeld

Talheim (Heilbronn)
Tannau WV GBR
Tannheim
Tauberbischofsheim
Teningen
Tiefenbronn ZV WV der Gebietsgemeinden
Titisee-Neustadt
Todtmoos
Todtnau
Trochtelfingen
Tübingen Stw
Tuniberggruppe WVV
Tuttlingen

Überkingen, Bad
Überlingen
Überlingen am Ried ZV WV
Ühlingen-Birckendorf
Ulm Neu-Ulm
Ulmer Alb ZV WV
Ulrichsberg WV WV
Ummendorf
Unlingen
Unterensingen
Unterer Schwarzbach ZV WV
Unteres Aitrachtal WV
Unteres Elsenztal ZV GWV
Unteres Schussental ZV WV
Unterkirnach
Untermünkheim
Unterreichenbach
Urach, Bad
Uracher-Alb-Gruppe WVV
Urbach

Vaihingen an der Enz
Veringenstadt
Villingen-Schwenningen
Vogtsburg im Kaiserstuhl
Volkertshausen
Vorderes Murgtal WVV

Waiblingen
Wald ZV WVG
Waldburg
Walddorfhäslach
Waldenburg
Waldkirch
Waldshut-Tiengen
Waldstetten
Wallhausen
Walzbachtal
Wangen im Allgäu
Wehr
Weil im Schönbuch
Weilen unter den Rinnen
Weilertal ZV WVG
Weilheim
Weingarten
Weingarten (Baden)
Weinsberg
Weinstadt
Weisenbach
Weissach
Weissach im Tal
Weißbach
Wendlingen am Neckar
Werbach
Wernau (Neckar)
Wertheim
Widdern
Wiernsheim
Wiesensteig
Wiesloch
Wildbad, Bad
Wildberg
Wilhelmsdorf
Wimpfen, Bad
Winden im Elztal
Winnenden
Winterlingen
Wolfach
Wolketsweiler WVG
Wolpertswende
Wurmberg
Wurmlingen
Wüstenrot
Wutach
Wutöschingen
Wyhl am Kaiserstuhl

Zaisenhausen
Zell am Harmersbach
Zuzenhausen
Zweiflingen
Zwiefalten
Zwingenberg


Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis:
Abb. 1:  Regionale Verteilung der SchALVO-relevanten Messstellen (Beprobung 2011)
Abb. 2:  Zeitliche Entwicklung des Dateneingangs der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung seit 1990
Abb. 3:  Jahresmittelwerte Nitrat
Abb. 4:  Ergebnisübersicht PSM-Monitoring 2009-2011
Abb. 5:  Konzentrationsverteilung für N,N-Dimethylsulfamid
Abb. 6:  Konzentrationsverteilung für Desphenyl-Chloridazon
Abb. 7:  Regionale Verteilung der Desphenyl-Chloridazon-Belastungen
Abb. 8:  Konzentrationsverteilung für Atrazin
Abb. 9:  Ergebnisübersicht der GMP-Beprobungen 2011
Abb. 10:  Entwicklung des Dateneingangs der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung
Abb. 11:  Verteilung der Nitratkonzentrationen
Abb. 12:  Regionale Verteilung der Nitrat-Belastungen (Medianwerte der Beprobung 2011)
Abb. 13:  Nitratmittelwerte nach Stadt- und Landkreisen
Abb. 14:  Jahresmittelwerte Nitrat in Sanierungsgebieten
Abb. 15:  Konzentrationsverteilung der PSM Belastungen nach Messstellen
Abb. 16:  Konzentrationsverteilung der PSM Belastungen nach Wasserschutzgebieten
Abb. 17:  Regionale Verteilung der PSM-Belastungen
Abb. 18:  Ergebnisübersicht PSM D für die Beprobungen 2009-2011
Abb. 19:  Regionale Verteilung der DMS-Belastungen
Abb. 20:  Konzentrationsverteilung für DMS
Abb. 21:  Konzentrationsverteilung für Desphenyl-Chloridazon
Abb. 22:  Regionale Verteilung der Desphenyl-Chloridazon-Belastungen
Abb. 23:  Konzentrationsverteilung für Methyldesphenyl-Chloridazon
Abb. 24:  Ergebnisübersicht PSM A für die Beprobungen 2009-2011
Abb. 25:  Konzentrationsverteilung für Bentazon
Abb. 26:  Regionale Verteilung der Bentazon-Belastungen
Abb. 27:  Ergebnisübersicht PSM B für die Beprobungen 2009-2011
Abb. 28:  Konzentrationsverteilung für Atrazin
Abb. 29:  Konzentrationsverteilung für Desethylatrazin
Abb. 30:  Konzentrationsverteilung für 2,6-Dichlorbenzamid
Abb. 31:  Verteilung der pH-Werte
Abb. 32:  Regionale Verteilung der pH-Werte
Abb. 33:  Verteilung der Chloridkonzentrationen
Abb. 34:  Regionale Verteilung der Chloridwerte
Abb. 35:  Verteilung der Eisenkonzentrationen
Abb. 36:  Regionale Verteilung der Eisenwerte
Abb. 37:  Verteilung der Mangankonzentrationen
Abb. 38:  Regionale Verteilung der Manganwerte
Abb. 39:  Verteilung der Tri- und Tetrachlorethenkonzentrationen
Abb. 40:  Regionale Verteilung der der Tri- und Tetrachlorethenwerte
Abb. 41:  Darstellung von messstellenspezifischen Werten
Abb. 42:  Muster für die messstellenspezifische Entwicklung der Nitratkonzentrationen

Tabellenverzeichnis:
Tabelle 1: Wirkstoffe und Metaboliten im PSM-Monitoring 2009 bis 2011
Tabelle 2: Einstufung von Wasserschutzgebieten
Tabelle 3: Nitratuntersuchungen an SchALVO-Messstellen
Tabelle 4: Nitratuntersuchungen 2011 nach Nitratklassen
Tabelle 5: Beteiligung der Wasserversorgungsunternehmen an der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung nach Land- und Stadtkreisen
Tabelle 6: Ergebnisübersicht der Beprobung 2011
Tabelle 7: PSM-Beprobungsübersicht bis 2013
Tabelle 8: Pflanzenschutzmittelwirkstoffe mit Positivbefunden
Tabelle 9: Datengrundlage Grundwasserdatenbank Wasserversorgung


Impressum

Herausgeber
Grundwasserdatenbank Wasserversorgung
c/o Grundwasserinstitut Dr.Kollotzek
Schillerstraße 8
73575 Leinzell
E-Mail: info@grundwasserdatenbank.de
Internet: http://www.grundwasserdatenbank.de

Beirat "Grundwasserdatenbank Wasserversorgung"
Vorsitzender:
J.-M. Rogg (DVGW)
Stellvertretender Vorsitzender:
Dr. F. Haakh (DVGW)
Mitglieder:
Th. Anders (DVGW), Dr. T. Bringmann (VKU), W. Eisele (VfEW), J. Kiefer (TZW), Dr. J. Klinger (TZW), Dr. D. Kollotzek (GWI), Dr. A. von Komorowski (Landkreistag), G. Müller (Gemeindetag), Dr. B. Schneider (VfEW), M. Schönthal (VKU), R. Specht (Städtetag)

Bearbeitung
Betrieb: Dr. D. Kollotzek
wissenschaftliche Begleitung (TZW): J. Kiefer, S. Sturm, T. Fischer
EDV-Technik: C. Kollotzek, R. Stetter

Stand: März 2012