Anhang
Abkürzungen
Literaturverzeichnis
Datengrundlagen
Datenrücklauf
Messstellenbetreiber
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Impressum
1.1 Die wichtigsten Ergebnisse |
Die Grundwasserdatenbank Wasserversorgung
Die Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung (SchALVO) sieht in Baden-Württemberg eine Einstufung aller Wasserschutzgebiete auf Grundlage der Rohwasserbeschaffenheit bezüglich ihrer Belastungen mit Nitrat und Pflanzenschutzmitteln vor.
Seit dem 01.04.2003 werden im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land Baden-Württemberg und den kommunalen Landesverbänden sowie den Wasserfachverbänden diese Daten von der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung (GWD-WV) erhoben und den Unteren Wasserbehörden zur Verfügung gestellt. Landesweit sind für die momentan 2362 ausgewiesenen Wasserschutzgebiete 2845 Rohwassermessstellen festgelegt, die regelmäßig von den Wasserversorgungsunternehmen beprobt werden. Die Beprobungshäufigkeit der Messstellen ist dabei von der Einstufung des jeweiligen Wasserschutzgebiets abhängig. Die SchALVO enthält folgende Kriterien für die Klassifizierung von Wasserschutzgebieten:
| Nitratkonzentration | oder |
Problemgebiet | über 35 mg/L über die Dauer von 2 Jahren | Nitratkonzentration über 25 mg/L und über 5 Jahre eine mittlere jährlich Zunahme um 0,5 mg/L |
Sanierungsgebiet | über 50 mg/L über die Dauer von 2 Jahren | Nitratkonzentration über 40 mg/L und über 5 Jahre eine mittlere jährlich Zunahme um 0,5 mg/L |
Alle anderen Wasserschutzgebiete werden als Normalgebiete eingestuft.
Die SchALVO sieht eine quartalsweise Beprobung der Messstellen in Problem- und Sanierungsgebieten vor. Für Messstellen in Normalgebieten reichen 2 Beprobungen pro Jahr aus. Die Kooperationsvereinbarung mit dem Land sieht außerdem vor, Messstellen mit Nitratgehalten unter 20 mg/L (Normalgebiet Niveau II) nur alle 3 Jahre zu beproben.
| Nitratuntersuchungen |
Sanierungsgebiete | 4xjährlich: Mrz/Apr, Mai/Jun, Aug/Sep, Nov/Dez |
Problemgebiete | 4xjährlich: Mrz/Apr, Mai/Jun, Aug/Sep, Nov/Dez |
Normalgebiete - Niveau I (über 20 mg/L) | 2xjährlich: Mrz/Apr, Aug/Sep |
Normalgebiete -Niveau II (unter 20 mg/L) | alle 3 Jahre |
Untersuchungen auf Pflanzenschutzmittel sind für alle Messstellen im Rahmen von Monitoring-Programmen im Abstand von 5 Jahren ( 4) vorgesehen. Eine Einstufung zum PSM-Sanierungsgebiet erfolgt für Wasserschutzgebiete mit Messstellen,die PSM-Befunde über 0,1 µg/L aufweisen.
Die GWD-WV informiert die Wasserversorgungsunternehmen halbjährlich durch detaillierte Beprobungspläne über Umfang und Häufigkeit der notwendigen Rohwasseruntersuchungen. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden über die beauftragten Laboratorien an die GWD-WV übermittelt und von dort den Unteren Wasserbehörden zur Einstufung der Wasserschutzgebiete zur Verfügung gestellt. Die GWD-WV leistet auf diesem Wege einen wichtigen freiwilligen Beitrag zum Vollzug der SchALVO und trägt so zum Grundwasserschutz in Baden-Württemberg bei.
Die Beprobung 2008
Im Bearbeitungszeitraum 2008 wurden im Rahmen der Kooperation von insgesamt 603 Wasserversorgungsunternehmen 4.511 Analysenergebnisse von 1.871 Messstellen zur Verfügung gestellt.
Für den dauerhaften Vollzug der SchALVO auf Grundlage von Kooperationsleistungen bleibt jedoch auch zukünftig eine Steigerung und Konsolidierung des Beteiligungsgrades unbedingte Voraussetzung.
Für den dauerhaften Vollzug der SchALVO auf Grundlage von Kooperationsleistungen bleibt jedoch auch zukünftig eine Steigerung und Konsolidierung des Beteiligungsgrades unbedingte Voraussetzung.
Nitrat
Der flächenhafte Eintrag aus der Landwirtschaft hat zur Folge, dass die überwiegende Mehrheit der beprobten Messstellen anthropogen durch Nitrat beeinflusst ist. Nur noch etwa jede vierte aktuell beprobte Messstelle weist einen Nitratgehalt unterhalb von 10 mg/L im Grundwasser auf, bereits 6 % der Messstellen liegen über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 mg/L.
Die Belastungsschwerpunkte in Baden-Württemberg liegen nach wie vor im Neckarraum, Kraichgau, Oberschwaben, im Südbadischen Raum sowie im Main-Tauber-Kreis. In diesen Gebieten überwiegt die Viehwirtschaft und Landwirtschaft mit Sonderkulturen gegenüber anderen, weniger intensiven Flächennutzungen.
Der landesweite Jahresmittelwert der Beprobung 2008 liegt mit 19,4 mg/L leicht unterhalb des Niveaus der Vorjahre. Inwieweit dieser Rückgang die stagnierende Entwicklung der letzten Jahre ablöst, werden die Werte der folgenden Beprobungen zeigen.
Grund- und Quellwasserqualität
Neben den nach der SchALVO notwendigen Nitratuntersuchungen wurden auch im Jahr 2008 mehr als 700 Messstellen auf die Parameter des Grundmessprogramms untersucht. Die im Rahmen dieses Programms untersuchten Parameter dienen der langfristigen Überwachung der Entwicklung der allgemeinen Grundwasserqualität. Ein Überblick über die Ergebnisse der Beprobung 2008 unter Einbeziehung der Warnwerte des Grundwasserüberwachungsprogrammes und der Grenzwerte der Trinkwasserverordnung geht aus der Ergebnisübersicht hervor.
Überschreitungen von Warnwerten nach dem Grundwasserüberwachungsprogramm und Überschreitungen von Grenzwerten nach der Trinkwasserverordnung sind hier gelb bzw. rot dargestellt. Grün dargestellte Werte liegen unter dem Warnwert des Grundwasserüberwachungsprogrammes; blau gekennzeichnet sind alle Werte unterhalb der analytischen Bestimmungsgrenze.
Die beiliegende CD-ROM enthält ausführliche Auswertungen zu ausgewählten Parametern mit tabellarischen und kartografischen Darstellungen der aktuellen Beprobungssituation. Die Ergebnisse der Beprobung 2008 sind auch im Internet unter der Adresse www.grundwasserdatenbank.de abrufbar.
Pflanzenschutzmittel
Nach dem in den Beprobungsjahren 2004 bis 2007 erfolgreich abgeschlossenen, ersten PSM-Monitoring beginnt mit der bereits angelaufenen Beprobung 2009 der zweite PSM-Untersuchungszyklus auf drei Wirkstoffgruppen, die in den nächsten Jahren bis 2011 untersucht werden sollen. Die Ergebnisse der bisher durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass nur einzelne Belastungen aus der Wirkstoffgruppe der Harnstoffderivaten vorliegen. Auf weitere Untersuchungen auf diese Wirkstoffe kann daher verzichtet werden. Stattdessen werden aufgrund ihrer aktuellen Bedeutung die PSM-Metaboliten, die seit dem Jahr 2007 oft im Grundwasser nachgewiesen wurden, in das Untersuchungsprogramm als PSM-Gruppe D aufgenommen.
Wirkstoffgruppe D | Wirkstoffgruppe A | Wirkstoffgruppe B |
Metaboliten | Ausgewählte Phenoxyalkancarbonsäuren einschl. Bentazon | Triazine und weitere ausgewählte Stickstoffverbindungen |
DMS Chloridazon Desphenylchloridazon Methyldesphenylchloridazon | Bentazon Mecoprop Dichlorprop 2,4-D MCPA Dicamba | Atrazin Desethylatrazin Desethylterbutylazin Desisopropylatrazin Simazin Terbutylazin Bromacil Propazin Hexazinon Metolachlor Metazachlor Metalaxyl 2,6-Dichlorbenzamid |
Dabei handelt es sich vor allem um die Substanzen Desphenylchloridazon und N,N-Dimethylsulfamid (DMS), die als Abbauprodukte der Wirkstoffe Chloridazon und Tolylfluanid in das Grundwasser gelangen können.
Der Wirkstoff Chloridazon wird seit langem als Herbizid beim Rübenanbau eingesetzt und wird im Boden relativ schnell zu Desphenylchloridazon und nachfolgenden Metaboliten abgebaut. Die bisher vorliegenden Untersuchungen lassen in Einzugsgebieten mit Rübenanbau teilweise hohe Belastungen erkennen. Trotz der nach momentanem Kenntnisstand geringen Gesundheitsgefährdung wurden nach Bekanntwerden der Positivbefunde Maßnahmen zur Verminderung der Belastung mit Desphenylchloridazon eingeleitet.
| Jahr der Untersuchung | ||||
2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | |
Messstellen ohne Positivbefund | D | A | B | - | - |
Messstellen mit Positivbefund | P | P | P | P | P |
D | A | B | - | - |
Legende: | - | keine PSM Beprobung |
D, A, B | PSM-Wirkstoffgruppen | |
P | Wirkstoffgruppe(n) mit Positivbefunden |
Bei DMS handelt es sich um ein Abbauprodukt des Fungizids Tolylfluanid, das hauptsächlich im Obst- und Weinbau eingesetzt wurde. Dessen Abbauprodukt DMS wird bei der Trinkwasseraufbereitung größtenteils nicht entfernt. Im Falle einer Ozonung ist sogar mit der Bildung des kanzerogen wirkenden Metaboliten NDMA zu rechnen. In Baden-Württemberg gilt daher für DMS der für Pflanzenschutzmittel festgelegte Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 0,1 µg/L.
Weitere Untersuchungen fallen für auffällig gewordene Messstellen mit Gehalten für einen oder mehrere Wirkstoffe oberhalb von 0,05 µg/L an. In diesen Fällen ist die Messstelle in jährlichem Abstand auf die betreffende Wirkstoffgruppe zu untersuchen (Wirkstoffgruppe „P“ in Tabelle 4).
Uran
Uran ist ein geogen vorkommendes Schwermetall, das durch Auswaschungen aus uranhaltigen Erdschichten in das Grundwasser gelangt. Uran weist sowohl eine Radiotoxizität als auch eine Chemotoxizität auf. Während die Strahlenbelastung durch Uran im Wasser eine untergeordnete Rolle spielt, ist die chemische Toxizität als Schwermetall weitaus bedeutsamer.
Für Urangehalte im Trinkwasser existieren momentan noch keine gesetzlichen Vorgaben. Im September 2008 beschlossen die zuständigen Länder- bzw. der Bundesminister, einen Uran-Grenzwert im Trinkwasser von 10 µg/L auf den Weg zu bringen. Damit folgten sie einer Empfehlung des Umweltbundesamtes (UBA) von 2005. Der darin vorgeschlagene Leitwert von 10 µg/L bietet lebenslange gesundheitliche Sicherheit für alle Bevölkerungsgruppen, einschließlich nicht gestillter Säuglinge.
Dieser Wert wird nur in einer von 215 Messstellen, die während den Beprobungen 2005 bis 2008 untersucht wurden, überschritten.
1.2 Dateneingang |
Land- und Stadtkreis | Anzahl beprobter Messstellen | |||||||
2007 | 2008 | |||||||
Regierungsbezirk Stuttgart Stadtkreis Stuttgart Landkreis Böblingen Landkreis Esslingen Landkreis Göppingen Landkreis Ludwigsburg Rems-Murr-Kreis Stadtkreis Heilbronn Landkreis Heilbronn Hohenlohekreis Landkreis Schwäbisch Hall Main-Tauber-Kreis Landkreis Heidenheim Ostalbkreis Summe |
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Regierungsbezirk Karlsruhe Stadtkreis Baden-Baden Stadtkreis Karlsruhe Landkreis Karlsruhe Landkreis Rastatt Stadtkreis Heidelberg Stadtkreis Mannheim Neckar-Odenwald-Kreis Rhein-Neckar-Kreis Stadtkreis Pforzheim Landkreis Calw Enzkreis Landkreis Freudenstadt Summe |
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Regierungsbezirk Freiburg Stadtkreis Freiburg Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald Landkreis Emmendingen Ortenaukreis Landkreis Rottweil Schwarzwald-Baar-Kreis Landkreis Tuttlingen Landkreis Konstanz Landkreis Lörrach Landkreis Waldshut Summe |
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Regierungsbezirk Tübingen Landkreis Reutlingen Landkreis Tübingen Zollernalbkreis Stadtkreis Ulm Alb-Donau-Kreis Landkreis Biberach Bodenseekreis Landkreis Ravensburg Landkreis Sigmaringen Summe |
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Land gesamt |
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2.1 Ergebnisübersicht |
| ||||||||||
Lfd. Nr. | Parameter | Dimension | Anzahl der Messstellen | Warnwert *) | Grenzwert | Extrem- | ||||
| | | Beprobt | > BG | > WW | > GW | | | | |
1. | Temperatur | °C | 587 | 587 | – | – | – | – | 5,6/20,3 | |
2. | El. Leitf. (20 °C) | mS/m | 792 | 792 | 0 | 0 | 200 | 250 | 2,9/138 | |
3. | pH-Wert (...°C) | – | 786 | 786 | 58 | 58 | 6,5/9,5 | 6,5/9,5 | 5,1/8,28 | |
4. | Säurekapazität bis pH 4,3 | mmol/L | 713 | 713 | – | – | – | – | 0,07/10,3 | |
5. | Trübung, quant. | TE/F | 628 | 544 | – | 38 | – | 1,0 | 27 | |
6. | Summe Erd- alkalien (GH) | Grad dH | 607 | 606 | – | – | – | – | <1,0/43,7 | |
7. | Sauerstoff | mg/L | 489 | 484 | – | – | – | – | 11,8 | |
8. | TOC (ges. org. Kohlenstoff) | mg/L | 515 | 424 | 5 | – | 3 | – | 14 | |
9. | AOX (ads. org. | mg/L | 151 | 8 | 0 | – | 0,05 | – | 0,05 | |
10. | Ammonium | mg/L | 721 | 85 | 2 | 0 | 0,4 | 0,5 | 0,45 | |
11. | Nitrat | mg/L | 1.789 | 1.759 | 244 | 100 | 40 | 50 | 102 | |
12. | Sulfat | mg/L | 740 | 738 | 11 | 11 | 240 | 240 | 487 | |
13. | Chlorid | mg/L | 729 | 723 | 0 | 0 | 200 | 250 | 109 | |
14. | ortho-Phosphat | mg/L | 592 | 399 | – | – | – | – | 0,79 | |
15. | Bor | mg/L | 691 | 276 | 26 | 0 | 0,1 | 1 | 0,74 | |
16. | Arsen | mg/L | 134 | 33 | 8 | 6 | 0,008 | 0,01 | 0,036 | |
17. | Blei | mg/L | 117 | 8 | 0 | 0 | 0,008 | 0,01 | 0,003 | |
18. | Cadmium | mg/L | 126 | 3 | 0 | 0 | 0,002 | 0,005 | 0,0004 | |
19. | Chrom, gesamt | mg/L | 158 | 4 | 1 | 0 | 0,01 | 0,05 | 0,014 | |
20. | Nickel | mg/L | 111 | 16 | 0 | 0 | 0,016 | 0,02 | 0,008 | |
21. | Quecksilber | mg/L | 172 | 0 | 0 | 0 | 0,0008 | 0,001 | <0,0004 | |
22. | Uran | mg/L | 197 | 165 | – | – | – | – | 0,0091 | |
23. | Eisen, gesamt | mg/L | 738 | 332 | – | 40 | – | 0,2 | 11 | |
24. | Mangan, | mg/L | 735 | 123 | – | 40 | – | – | 0,81 | |
25. | Trichlorethen | mg/L | 174 | 8 | 0 | 0 | 0,008 | 0,01 | 0,002 | |
26. | Tetrachlorethen | mg/L | 175 | 18 | 0 | 0 | 0,008 | 0,01 | 0,002 | |
27. | Benzol | µg/L | 130 | 0 | 0 | 0 | 0,8 | 1,0 | < 1,0 | |
28. | Benzo(a)pyren | µg/L | 127 | 0 | 0 | 0 | 0,008 | 0,01 | < 0,005 | |
29. | Atrazin | µg/L | 445 | 60 | 0 | 0 | 0,08 | 0,1 | 0,08 | |
30. | Desethylatrazin | µg/L | 448 | 96 | 20 | 11 | 0,08 | 0,1 | 0,26 | |
31. | Desethyl- | µg/L | 447 | 1 | 0 | 0 | 0,08 | 0,1 | 0,03 | |
32. | Desisopropyl- | µg/L | 446 | 1 | 0 | 0 | 0,08 | 0,1 | 0,03 | |
33. | Simazin | µg/L | 448 | 7 | 0 | 0 | 0,08 | 0,1 | 0,07 | |
34. | Terbuthylazin | µg/L | 447 | 1 | 0 | 0 | 0,08 | 0,1 | 0,03 | |
35. | Bromacil | µg/L | 372 | 1 | 1 | 1 | 0,08 | 0,1 | 0,2 | |
36. | Propazin | µg/L | 429 | 0 | 0 | 0 | 0,08 | 0,1 | < 0,05 | |
37. | Metolachlor | µg/L | 447 | 1 | 1 | 1 | 0,08 | 0,1 | 0,31 | |
38. | Metazachlor | µg/L | 445 | 1 | 0 | 0 | 0,08 | 0,1 | 0,035 | |
39. | Metalaxyl | µg/L | 311 | 2 | 2 | 2 | 0,08 | 0,1 | 0,4 | |
40. | 2,6-Dichlor-benzamid | µg/L | 325 | 30 | 15 | 10 | 0,08 | 0,1 | 0,48 | |
41. | Chloridazon | µg/L | 46 | 0 | 0 | 0 | 0,08 | 0,1 | <0,1 | |
42. | Desphenyl- | µg/L | 133 | 98 | – | – | – | – | 6,7 | |
43. | Methyl-desphenyl- | µg/L | 6 | 3 | – | – | – | – | 0,19 | |
44. | N,N-Dimethyl- | µg/L | 215 | 151 | – | 96 | – | 0,1 | 8,7 |
2.2 Grafische und kartografische Auswertungen |
Nitrat | Arsen | Mangan |
pH-Wert | Blei | Trichlorethen |
Gesamthärte | Uran | Tetrachlorethen |
Chlorid | Eisen | Bor |
2.2.1 Nitrat |
2.2.2 pH-Wert |
2.2.3 Gesamthärte |
2.2.4 Chlorid |
2.2.5 Pflanzenschutzmittel |
Die regionale Verteilung der Messstellen mit erhöhten PSM-Befunden steht in engem Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Nutzung. So weisen Nitratproblem- und –sanierungsgebiete mehr als doppelt so viele PSM-Positivbefunde auf wie Normalgebiete.
Das PSM-Monitoring wird fortgesetzt. Mit der Beprobung 2009 beginnt der zweite PSM-Untersuchungszyklus auf drei Wirkstoffgruppen, die bis zum Jahr 2011 untersucht werden sollen.
Untersuchungen auf die Wirkstoffgruppe C sind aufgrund der Ergebnisse aus dem Untersuchungsprogramm 2004 - 2007 nicht mehr notwendig. Als Wirkstoffgruppe D neu in das Untersuchungsprogramm aufgenommen wurden stattdessen die erst in den letzten Jahren bekannt gewordenen PSM-Abbauprodukte Desphenylchloridazon, Methyldesphenylchloridazon und N,N-Dimethylsulfamid (DMS). Dabei handelt es sich um die Abbauprodukte der Wirkstoffe Chloridazon und Tolylfluanid. Der Wirkstoff Chloridazon wird seit langem als Herbizid beim Rübenanbau eingesetzt und wird im Boden relativ schnell zu Desphenylchloridazon und anderen Metaboliten abgebaut. Bei N,N-Dimethylsulfamid (DMS) handelt es sich um ein Abbauprodukt des Fungizids Tolylfluanid, das hauptsächlich in Kulturen mit Obst- und Weinbau eingesetzt wurde. Dessen Abbauprodukt DMS wird bei der Trinkwasseraufbereitung größtenteils nicht entfernt. Im Falle einer Ozonung ist sogar mit der Bildung des kanzerogen wirkenden Metaboliten NDMA zu rechnen.
Aus diesem Grunde gilt für DMS in Baden-Württemberg der für Pflanzenschutzmittel festgelegte Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 0,1 µg/L.
Bisher liegen der GWD-WV überwiegend Ergebnisse von Untersuchungen aus Verdachtsgebieten vor. Von 199 auf Desphenylchloridazon untersuchten Messstellen überschreiten über 60 % den Wert von 0,1 µg/L und weisen somit eine deutliche Belastung auf. Vergleichbar stellt sich die Situation für DMS dar: 44 % der 283 untersuchten Messstellen überschreiten den Wert von 0,1 µg/L. Die Ergebnisse dieser schwerpunktmäßig durchgeführten Untersuchungen können zwar nicht für eine Bewertung der Gesamtsituation herangezogen werden, ein weit verbreitetes Auftreten dieser Metaboliten ist jedoch anzunehmen. Das PSM-Monitoring sieht daher die flächenhafte Untersuchung aller SchALVO-relevanten Messstellen auf diese Metaboliten im Jahr 2009 vor.
Tabelle 4 (Kapitel 1.1) gibt eine Übersicht über die Untersuchungsprogramme bis zum Jahr 2012 wieder.
Weitere Untersuchungen sind dann erforderlich, wenn die Gehalte für einen oder mehrere Wirkstoffe oberhalb von 0,05 µg/L lagen. In diesen Fällen ist die Messstelle in jährlichem Abstand auf die betreffende Wirkstoffgruppe zu untersuchen.
2.2.6 Arsen |
Das Schwermetall Arsen ist in geringen Konzentrationen Bestandteil der gesamtenErdkruste und findet sich deshalb in vielen Böden in Konzentrationen zwischen5 und 20 mg/kg. Die hieraus resultierende geogene Hintergrundbelastung kommtin der Tatsache zum Ausdruck, dass Arsen häufig im Grund- und Quellwassernachweisbar ist. So weisen 25 % der 134 beprobten Messstellen Arsengehalte überder analytischen Bestimmungsgrenze auf. Anthropogene Arseneinträge in dieUmwelt sind auf industrielle Direktemissionen, Sickerwassereinträge ausIndustriemülldeponien, Altablagerungen oder den früheren Einsatz vonArsen als Pflanzenschutzmittel im Weinbau zurückzuführen.
2.2.7 Blei |
Grund- und Quellwasserverunreinigungen sind auf Emissionen infolge der technischen Verwendung durch bleiverarbeitende Betriebe (Herstellung von Akkumulatoren, Legierungen u. a.) und durch Kraftfahrzeuge zurückzuführen. Seit der Herabsetzung des zulässigen Bleigehaltes in Kraftstoffen ist ein deutlicher Rückgang der Bleiemission in die Umwelt zu beobachten.
2.2.8 Uran |
Für Urangehalte im Trinkwasser existieren momentan noch keine gesetzlichen Vorgaben. Das Umweltbundesamt empfiehlt jedoch einen Leitwert von 10 µg/L, der auch im vorliegenden Entwurf zur Novellierung der Trinkwasservorordnung als künftiger Grenzwert vorgesehen ist.
Dieser Wert wird in einer von 215 Messstellen, die während den Beprobungen 2005 bis 2008 untersucht wurden, überschritten.
Die Abbildung 4 (Kapitel 1.1) zeigt die Verteilung der bisher vorliegenden Uranwerte.
2.2.9 Eisen |
2.2.10 Mangan |
2.2.11 Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe |
In Verbindung mit organischen Inhaltsstoffen können als Folge der Desinfektion mit Chlor im aufbereiteten Trinkwasser Trihalogenmethane entstehen, die ebenfalls der Stoffgruppe der leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffe angehören.
2.2.12 Bor |
Anhang Abkürzungen |
AOX | = | Adsorbierbare organische Halogenverbindungen |
BG | = | Bestimmungsgrenze |
BVL | = | Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit |
TOC | = | Gesamter organischer Kohlenstoff |
GW | = | Grenzwert der Trinkwasserverordnung vom 21.05.2001 |
GWD-WV | = | Grundwasserdatenbank Wasserversorgung |
GWDB | = | Grundwasserdatenbank der Landes Baden-Württemberg |
LHKW | = | Leichtflüchtige Halogenkohlenwasserstoffe |
Lkr | = | Landkreis |
PAK | = | Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe |
SchALVO | = | Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung |
TrinkwV 2001 | = | Trinkwasserverordnung vom 21.05.2001 |
WRRL | = | Wasserrahmenrichtlinie |
WW | = | Warnwert Grundwasserüberwachungsprogramm |
SW | = | Schwellenwert Wasserrahmenrichtlinie |
Literaturverzeichnis |
Grundwasserdatenbank Wasserversorgung
16. Jahresbericht – Ergebnisse der Beprobung 2007, Schwäbisch Gmünd, April 2008
Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg
Handbuch Hydrologie Baden-Württemberg, Grundwasserüberwachungsprogramm, Konzept und Grundsatzpapiere, Karlsruhe, Januar 1989
Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg
Grundwasserüberwachungsprogramm, Leitfaden für Probenahme und Analytik von Grundwasser,, Karlsruhe, 2000
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL, 2008), Absatz an Pflanzenschutzmitteln in der Bundesrepublik Deutschland. Ergebnisse der Meldungen gemäß § 19 Pflanzenschutzgesetz für das Jahr 2007, http://www.bvl.bund.de/
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Liste der zugelassenen Pflanzenschutzmittel in Deutschland, Stand: Januar 2009, www.bvl.bund.de
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Amtliches Gemeindeverzeichnis Baden-Württemberg 2007, Stuttgart 2007
Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung – TrinkwV 2001) vom 21.05.2001 (BGBl., S. 959)
Datengrundlage |
Jahr der Beprobung | Beprobungen | Beprobte Messstellen | Betreiber |
1990 | 1.047 | 793 | 365 |
1991 | 878 | 725 | 330 |
1992 | 938 | 763 | 356 |
1993 | 902 | 737 | 349 |
1994 | 850 | 749 | 358 |
1995 | 812 | 753 | 345 |
1996 | 855 | 750 | 350 |
1997 | 794 | 699 | 332 |
1998 | 928 | 781 | 352 |
1999 | 964 | 808 | 361 |
2000 | 984 | 807 | 365 |
2001 | 1.029 | 813 | 374 |
2002 | 1.049 | 814 | 272 |
2003 | 3.059 | 1.316 | 451 |
2004 | 4.877 | 2.076 | 612 |
2005 | 4.725 | 2.101 | 657 |
2006 | 4.804 | 2.223 | 672 |
2007 | 4.895 | 2.244 | 663 |
2008 | 4.511 | 1.871 | 603 |
Datenrücklauf |
Für den Parameter Nitrat wird für jede Messstelle eine grafische Darstellung in Form einer Ganglinie erstellt, in der die Entwicklung der Nitratkonzentration der einzelnen Messstellen anschaulich dargestellt wird. Positive oder negative Trends können so frühzeitig erkannt und eventuell notwendige Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden. Diese Auswertung enthält weiterhin eine Einstufung der Messstellen nach Kriterien der SchALVO.
Zusätzlich werden alle zur Verfügung gestellten Analysenergebnisse der Beprobung 2008 in tabellarischer Form zusammengestellt.
Beteiligte Wasserversorgungsunternehmen 2008 |
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis |
Abbildungsverzeichnis:
Abb. 1: Regionale Verteilung der SchALVO-relevanten Messstellen
Abb. 2: Jahresmittelwerte Nitrat
Abb. 3: Ergebnisübersicht der Beprobung 2008
Abb. 4: Verteilung der Uranwerte
Abb. 5: Entwicklung des Dateneingangs der Grundwasserdatenbank Wasserversorgung
Abb. 6: Verteilung der Nitratwerte
Abb. 7: Geographische Verteilung der Nitratwerte
Abb. 8: Nitratmittelwerte nach Stadt- und Landkreisen
Abb. 9: Verteilung der pH-Werte
Abb. 10: Geographische Verteilung der pH-Werte
Abb. 11: Verteilung der Werte für die Gesamthärte
Abb. 12: Geographische Verteilung der Werte für die Gesamthärte
Abb. 13: Verteilung der Chloridwerte
Abb. 14: Verteilung der Arsenwerte
Abb. 15: Geographische Verteilung der Arsenwerte (Beprobungen 2004 – 2008)
Abb. 16: Verteilung der Bleiwerte
Abb. 17: Geographische Verteilung der Bleiwerte (Beprobungen 2004 – 2008)
Abb. 18: Verteilung der Eisenwerte
Abb. 19: Geographische Verteilung der Eisenwerte
Abb. 20: Verteilung der Manganwerte
Abb. 21: Geographische Verteilung der Manganwerte
Abb. 22: Verteilung der Trichlorethenwerte
Abb. 23: Geographische Verteilung der Trichlorethenwerte (Beprobungen 2004 – 2008)
Abb. 24: Verteilung der Tetrachlorethenwerte
Abb. 25: Geographische Verteilung der Tetrachlorethenwerte (Beprobungen 2004 – 2008)
Abb. 26: Verteilung der Borwerte
Abb. 27: Geographische Verteilung der Borwerte
Abb. 28: Darstellung von messstellenspezifischen Werten (Beispiel)
Abb. 29: Messstellenspezifische Entwicklung der Nitratkonzentrationen
Tabellenverzeichnis:
Impressum |
Bearbeitung
Betrieb: Dr. D. Kollotzek, G. Werner
EDV-Technik: C. Kollotzek, R. Stetter
Stand der Bearbeitung: 19.03.2009